Freudenberg produziert mehr Vliese für Mundschutz

dpa Weinheim. In der Corona-Krise will der Mischkonzern Freudenberg seine Produktion von Vliesen für Mundschutzmasken ausbauen. Bislang werde nur auf einer Produktionslinie in Kaiserslautern das Basismaterial für die Schutzutensilien hergestellt, wie das baden-württembergische Unternehmen am Mittwoch anlässlich der Vorlage der Zahlen für 2019 mitteilte. Dieses Material werde an weiterverarbeitende Unternehmen verkauft, die daraus hoch effiziente Atemschutz- oder Mund-Nasen-Schutz-Masken herstellen. Ingenieure arbeiteten mit Hochdruck daran, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.

Ein Schild mit dem Schriftzug „Freudenberg“ hängt in Weinheim an einem Bürogebäude. Foto: picture alliance / Uwe Anspach/dpa/Symbolbild

Ein Schild mit dem Schriftzug „Freudenberg“ hängt in Weinheim an einem Bürogebäude. Foto: picture alliance / Uwe Anspach/dpa/Symbolbild

Im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnete der Hersteller von Dichtungen, technischen Textilien, Filtern, Reinigungstechnologien, Spezialchemie und medizintechnischen Produkten gegenüber 2018 geringfügig gesteigerte Erlöse in Höhe von 9,47 Milliarden Euro. Dabei entfällt etwa die Hälfte auf die Autosparte. In dieser produziert Freudenberg etwa Elektrobatterien für Nutzfahrzeuge und Kreuzfahrtschiffe sowie Komponenten für die E-Mobiltät für Pkw, darunter Hitzeschilde für Batterien. Bei den Haushaltsprodukten, darunter Vileda-Reinigungsmittel, stieg der Umsatz von 931 Millionen auf 975 Millionen Euro.

Das Betriebsergebnis des Unternehmens lag mit 820,0 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau von 910,3 Millionen Euro. Als Gründe werden der Abschwung der Automobilindustrie, die schwächere wirtschaftliche Entwicklung in China sowie die Anlaufkosten für den Ausbau des Batterie- und Brennstoffzellen-Geschäfts genannt.

Die Freudenberg Gruppe beschäftigt mehr als 48 800 Menschen. Ende 2018 waren es noch mehr als 49 100. Allein in Deutschland wurden rund 800 Stellen abgebaut wegen des Verkaufs der Freudenberg IT-Gruppe.

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise plant Freudenberg für das Jahr 2020 vorsichtig und geht von einer verhaltenen Geschäftsentwicklung in den für die Unternehmensgruppe relevanten Märkten aus. Trotzdem wolle man in das Geschäftsfeld Mobilität investieren und die Digitalisierung in eigenen Fabriken vorantreiben.

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Erstellt:
1. April 2020, 12:35 Uhr

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