Friedhofskastanien müssen weichen

Faulig und hohl: Drei Bäume in Großaspach sollen gefällt werden – Esskastanie vor dem Rathaus ebenfalls entfernt

Auf dem Großaspacher Friedhof gibt esein großes Problem – im wahrsten Sinn des Wortes. Denn drei der imposanten und prächtigen Kastanien, die dort schon seit Jahrzehnten stehen, sindso kaputt, dass sie gefällt werden müssen, hauptsächlich aus Sicherheitsgründen für die Friedhofsbesucher. Auch die Esskastanie vor dem Rathaus wurde von einer Krankheit befallen undist bereits entfernt worden.

Alt und morsch: Drei Kastanien auf dem Großaspacher Friedhof werden im kommenden Jahr entfernt. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Alt und morsch: Drei Kastanien auf dem Großaspacher Friedhof werden im kommenden Jahr entfernt. Foto: A. Becher

Von Silke Latzel

ASPACH. Bäume, vor allem an speziellen Orten, haben für Menschen oft eine ganz besondere Bedeutung. Und für viele Aspacher sind die Kastanien auf dem Großaspacher Friedhof vermutlich gefühlt „schon immer da gewesen“. Für drei der großen Bäume scheinen die Tage jetzt allerdings gezählt zu sein.

„Sie faulen und sind innen schon teilweise hohl“, erklärt Uwe Kugler, Sachgebietsleiter Hochbau, dem Gemeinderat. „Es kann sein, dass sie noch eine Weile ,heben‘. Es kann aber auch sein, dass die großen Äste demnächst abbrechen.“ Sein Vorschlag: Drei Kastanien sollen komplett entfernt und dafür drei neue Bäume gepflanzt werden.

„Man kann mit der Hand in den Stamm fassen“

Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff erklärt: „So schön die Bäume auch sind, ihr Zustand ist mittlerweile einfach sehr schlecht. Und der Aufwand, den wir mit ihnen betreiben müssen, ist nicht mehr tragbar.“ Denn die Kastanien müssen quasi „überwacht“ werden, damit im Notfall präventiv eingegriffen werden kann, bevor eventuell Äste abbrechen. „Es ist einfach zu gefährlich geworden, unter den Bäumen laufen ja auch die Friedhofsbesucher entlang“, so Kugler. Und nicht nur gefährlich, sondern auch teuer: Die Überwachung der Kastanien kostet die Gemeinde jedes Jahr viel Geld, das an einen externen Gutachter bezahlt wird.

Die Gemeinderäte stimmen der Verwaltung in diesem Punkt grundsätzlich zu, Wolfgang Klenk (CDU und Bürgerliche Wählerliste) berichtet, dass er sich die Bäume vor Ort schon angesehen habe: „Der eine ist unten ganz bröslig. Man kann mit der Hand in den Stamm fassen und hat dann Material in der Hand.“ Auch Gerd Raichle und Joachim Goller (beide Freie Wählervereinigung) sind der Ansicht, dass etwas getan werden müsse. Goller wirft allerdings ein, dass man über eine Neubepflanzung erst sprechen sollte, wenn das neue Konzept für den Friedhof stünde. Welte-Hauff wiederum ist der Meinung, dass man sofort handeln soll, da das Friedhofskonzept erst im kommenden Jahr erstellt wird. Am Ende stimmen die Räte dafür, dass die Bäume Anfang 2020 entfernt werden.

Pilzbefall lässt Esskastanie vor dem Rathaus erkranken

Auch der Esskastanie vor dem Rathaus in Großaspach ging es laut Aussage der Verwaltung schon lange nicht mehr gut. Sie war von einer Pilzkrankheit befallen und musste entfernt werden. Es ist nicht der erste Baum an dieser Stelle, der es „nicht geschafft“ hat. „Wenn man den Baum richtig pflegt, dann hat das doch aber nichts mit der Stelle zu tun? Wir hatten einen extremen Sommer mit vielen Problemen, da muss man dann eben künstlich bewässern. Am grundsätzlichen Standort für den Baum sollte man nicht rütteln“, sagt SPD-Gemeinderat Wolfgang Schopf.

Die Antwort allerdings: Wasser hatte der Baum auch im vergangenen Sommer immer genug, der Pilzbefall konnte einfach nicht verhindert werden. „Wir wollen uns im Frühjahr fachmännisch beraten lassen, was wir in Zukunft tun können. Denn an dieser Stelle soll die Bepflanzung kein drittes Mal schiefgehen“, so die Bürgermeisterin.

Zum Artikel

Erstellt:
6. Dezember 2019, 11:30 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Stadt & Kreis

Kinderspiel gilt in Backnang nicht mehr als Lärm

Die Stadt Backnang aktualisiert nach 20 Jahren ihre Polizeiverordnung. Künftig dürfen Kinder von 8 bis 22 Uhr auf Kinderspielplätzen toben. Die üblichen Lärmgrenzwerte dürfen nach einer Gesetzesänderung bei der Beurteilung der Geräuschentwicklung nicht mehr herangezogen werden.