Für die Spielhallenbetreiber ist es teurer geworden

Der Betreiber der Spielhalle Fun City in Murrhardt hofft auf mehr Verständnis für legale Spielhallen aufseiten der Kommunen.

Das Prinzip der Geldspielautomaten ist immer recht ähnlich. In der Fun-City-Spielhalle in Murrhardt stehen acht davon. Archivfoto: Fun-City-Spielhalle

Das Prinzip der Geldspielautomaten ist immer recht ähnlich. In der Fun-City-Spielhalle in Murrhardt stehen acht davon. Archivfoto: Fun-City-Spielhalle

Von Anja La Roche

Murrhardt. Eine der drei Spielhallen in Murrhardt gehört dem Unternehmen Fun City, das seinen Sitz in Schwäbisch Gmünd hat. Die Firma betreibt noch an fünf weiteren Standorten Spielhallen, die allerdings nicht im Rems-Murr-Kreis liegen. In Murrhardt muss die Firma 24 Prozent der Einnahmen, die sie mit den Geldspielautomaten erzielt, zusätzlich zu der üblichen Mehrwert- und Umsatzsteuer an die Kommune zahlen, erklärt der Betreiber Michael Schlenker. Je nachdem ist diese Vergnügungssteuer in anderen Kommunen mehr oder weniger hoch. Sie darf bis zu 25 Prozent der Bruttokasse betragen.

Was der Spielhallenbetreiber wohl davon hält? „Ich finde es nicht so gut, denn die Vergnügungssteuer ist eine der wenigen Steuern, die direkt der Kommune zufließen“, sagt Schlenker. Für die Kommune sei es deshalb einfach, diese zu erhöhen, ohne auf die einzelnen Gegebenheiten der Spielhallen einzugehen – mehr Geld ist schließlich mehr Geld. Dabei habe er die Erfahrung gemacht, dass viele Gemeinderäte noch nie in einer Spielhalle waren. Viele hätten Vorurteile und wüssten nicht, um was für einen Betrieb es sich im Einzelfall handelt. In Murrhardt, wo die Firma seit etwa 15 Jahren eine Halle betreibt, erlebe er aber einen recht kooperativen Austausch.

Die Mehrkosten durch die Vergnügungssteuer kann Schlenker nicht an seine Kunden weitergeben. Das liegt an den gesetzlichen Regelungen, welche die Spieler vor zu hohem Geldverlust schützen sollen. Laut Schlenker können die Spieler an den Automaten maximal zehn Euro auf einmal ausgeben. Pro Stunde können sie zudem nur bis zu 60 Euro einzahlen. Durchschnittlich dürfen die Spielhallenbetreiber außerdem pro Gerät nicht mehr als 20 Euro in der Stunde einnehmen. Im Endeffekt wird durch die Vergnügungssteuer also das Betreiben der Geräte weniger lukrativ gemacht. „Für uns sind die Kosten enorm gestiegen“, sagt Michael Schlenker. Der Spielhallenbetrieb werde ihnen erschwert durch strenger gewordene Regulierungen und die allgemein gestiegenen Kosten, zum Beispiel für Energie. „Wir hoffen, dass es irgendwann auch mal gut ist“, sagt er.

Kein besserer Schutz


für die Spieler

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Einen besseren Spielerschutz sieht Schlenker durch die Vergnügungssteuer hingegen nicht gegeben. Denn dass die Anzahl an Automaten wegen der geringeren Lukrativität sinkt, glaubt er nicht – weil deren Anzahl schon durch andere Regeln stark begrenzt werde. Vielmehr sieht er in den schwierigen Bedingungen für legale Spielhallen die Gefahr eines wachsenden Schwarzmarkts – auf dem dann im Zweifel gar kein Jugend- und Spielerschutz existiert. „Das illegale Spiel ist auf dem Vormarsch“, sagt Schlenker.

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Erstellt:
7. Februar 2024, 06:00 Uhr

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