Hohenlohe
Emotionale Gedenkfeier für überfahrenen Zwölfjährigen
Knapp zwei Wochen nach dem Tod eines Zwölfjährigen lädt Niedernhall zu einem öffentlichen Gedenkgottesdienst. Die Ermittlungen gegen den 18-jährigen Tatverdächtigen laufen.

© Marijan Murat/dpa/Marijan Murat
Die Trauer in Niedernhall im Hohenlohekreis ist groß.
Von Michael Maier/dpa/lsw
Der Hohenlohekreis steht immer noch unter Schock: Nach dem gewaltsamen Tod eines zwölfjährigen Jungen findet am Dienstag (17.00 Uhr) in Niedernhall ein öffentlicher Gedenkgottesdienst statt. Die Feier soll laut evangelischer Kirchengemeinde und Stadt in der Laurentiuskirche abgehalten werden. Die Musikauswahl für den Gottesdienst habe die Familie des Kindes selbst übernommen. „Die gesamte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, um gemeinsam innezuhalten und Anteilnahme zu zeigen“, hieß es.
Bis zu 500 Gäste in Niedernhall
Bürgermeister Achim Beck rechnet mit 400 bis 500 Gästen. Für viele, die nicht unmittelbar betroffen seien von dem Unglück, sei dies ein Punkt, um „mit der Bewegtheit einen Abschluss zu finden“, sagte er der dpa. Aber die Gedenkfeier sei kein Schlusspunkt, sagte er auch mit Blick auf eine anstehende Gerichtsverhandlung. Zu ihm als Bürgermeister kämen immer noch viele Menschen aus Niedernhall, um ihre Fassungslosigkeit zum Ausdruck zu bringen.
Der tragische Unfall habe aber auch gezeigt, dass sich die Menschen solidarisierten, dass sie spendeten, dass sie gedanklich bei der Familie seien, dass die Blaulichtfamilie funktioniere.
Der Gottesdienst findet knapp zwei Wochen nach dem Tod des Zwölfjährigen statt. Er war am Abend des 11. September auf dem Parkplatz eines Supermarkts von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen war es zuvor zu einem Streit mit einem 18 Jahre alten Heranwachsenden gekommen. Dieser soll den Jungen absichtlich angefahren haben. Der Tatverdächtige sitzt wegen Totschlags in Untersuchungshaft.
Unbegreifliche Tat in Niedernhall
Die Hintergründe seien weiter Gegenstand der Ermittlungen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Der Beschuldigte macht bislang konsequent von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. „Niemand auf dieser Welt kann unseren Schmerz fühlen“, war die Mutter nach der unbegreiflichen Tat von Medien zitiert worden.