Auch in Baden-Württemberg

Gefährlicher Trend: Zahl der E-Scooter-Unfälle nimmt zu

An mehr als zwei von drei E-Scooter-Unfällen sind die Fahrer schuld. Welche Regeln gelten und warum Alkohol am Lenker teuer werden kann.

E-Scooter sind praktisch, die Fortbewegung damit kann aber auch gefährlich werden.

© Christian Charisius/dpa

E-Scooter sind praktisch, die Fortbewegung damit kann aber auch gefährlich werden.

Von red/dpa

Für die einen sind E-Scooter ein Ärgernis, für andere ein praktisches Verkehrsmittel und für immer mehr Menschen auch eine echte Gefahr: Die Zahl der Unfälle mit den bis zu 20 Kilometern pro Stunde schnellen Rollern in Baden-Württemberg nimmt weiter zu. 

Nach Angaben des Innenministeriums in Stuttgart haben die Verkehrsunfälle mit den E-Scootern im ersten Halbjahr um 44,3 Prozent auf 841 zugelegt. Das bestätigt den Trend aus dem Vorjahr. Mehr als zwei Drittel dieser Unfälle seien von den Fahrerinnen und Fahrern selbst verursacht worden, hieß es.

Vor allem junge Menschen werden verletzt

Verletzt wurden dabei insbesondere junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren: Sie machten knapp ein Drittel der Schwerverletzten (30,6 Prozent) und gut die Hälfte der Leichtverletzten (47,6 Prozent) und Getöteten (50,0 Prozent) aus. Während von Januar bis Juni 2024 zwei Fahrer von E-Scootern ums Leben kamen, waren es im ersten Halbjahr 2025 bereits vier.

Bereits im vergangenen Jahr war die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung von sogenannten Elektrokleinstfahrzeugen um 33,4 Prozent auf 1.465 gestiegen. Nach Ansicht von Innenminister Thomas Strobl (CDU) fehlt jungen Menschen im Straßenverkehr die Erfahrung.

„Gleichzeitig sind sie beim Gebrauch von E-Scootern besonders gefährdet – E-Scooter haben keine Knautschzone.“ Ganz besonders wichtig sei ihm hierbei: „Finger weg von Alkohol und Drogen! Der E-Scooter ist ein Kraftfahrzeug – und bezüglich Alkohol und Drogen gibt es hier keinen Rabatt, es gelten die gleichen Regeln wie für Kraftfahrzeuge.“

Betrunken auf dem E-Scooter kann viel Geld kosten

Abgesehen vom Risiko kann es auch teuer werden, wenn man betrunken nach dem Volksfest in Stuttgart mit dem E-Scooter nach Hause fährt. Ab 0,5 Promille drohen 500 Euro Bußgeld, ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg, wie der ADAC mitteilte.

Denn E-Scooter gelten als Kraftfahrzeuge, daher greifen dieselben Promillegrenzen wie im Auto. „Unter 21 Jahren und in der Probezeit ist Alkohol komplett tabu, auch auf dem E-Scooter“, erklärte Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr & Umwelt beim ADAC Württemberg.

Auch das Fahren zu zweit ist verboten und kostet zehn Euro Strafe. Deutlich teurer wird es für alle, die während der Fahrt zum Handy greifen: Hier drohen 100 Euro und ein Punkt.

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Erstellt:
7. Oktober 2025, 07:44 Uhr

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