Gemeinschaftsschulen sehen sich als digitale Vorreiter

dpa/lsw Stuttgart. Mit der Organisation des digitalen Unterrichts in der Corona-Krise sind die Schulen nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft der Gemeinschaftsschulen weitgehend alleine gelassen worden. „Gleichzeitig gab es einen klaren Anspruch, den Schulbetrieb weiter aufrecht zu erhalten“, sagte AG-Sprecher Matthias Wagner-Uhl anlässlich einer Video-Pressekonferenz seines Vereins. Angesichts der enormen Herausforderung würden sich er und seine Mitstreiter mehr offene Kommunikation und die Suche nach gemeinsamen Lösungen mit dem Land wünschen.

Die Gemeinschaftsschulen seien aber in der Corona-Krise gut aufgestellt. Sie sehen sich als digitale Vorreiter in der baden-württembergischen Schullandschaft. „Der Einsatz von Lernplattformen ist im Konzept der Gemeinschaftsschule fest verankert. Für die meisten Schulen gehören digitale Medien zum Schulalltag“, betonte Wagner-Uhl, der Leiter der Gemeinschaftsschule Neuenstein (Hohenlohekreis). Das selbstständige Lernen und das Aufteilen der Aufgaben seien Markenzeichen der „Schule für alle“.

Im digitalen Unterricht würden seit Jahren individuelle Lernprozesse begleitet. Die Lehrer profitierten von digitalen Orientierungs- und Wissensangeboten, berichtete der Verein. Der größte Teil der über 300 Gemeinschaftsschulen im Land sei insofern auf eine Schulschließung bestens vorbereitet gewesen. Der Bildungsexperte der SPD im Landtag, Stefan Fulst-Blei, sagte, Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) habe die digitale Entwicklung zu lange verschlafen.

Bei allen Vorteilen der Digitalisierung betonte Wagner-Uhl: „Die Lehrer sind in keiner Form überflüssig.“ Schule sei ein Ort der Begegnung und lebe von persönlichen Kontakten.

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Erstellt:
24. März 2020, 17:16 Uhr

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