Genießen unterm Weinberg

Wein- und Kelterfest in Kleinaspach feiert 50-Jahr-Jubiläum bei bestem Wetter – Ausgezeichneter Jahrgang von diesjähriger Lese zu erwarten

Neuer Wein, Riesling oder Lemberger. Rot, Rosé oder Weiß: Die Aspacher Weingärtner feierten gestern ihr Wein- und Kelterfest. Da konnte reichlich probiert werden: „Eher geht uns heute der Zwiebelkuchen aus, aber der Wein auf keinen Fall“, sagt Günter Ferber, Vorsitzender der WG Aspach, lachend.

Voll besetzt waren Tische und Bänke vor, neben und auch in der historischen Kelter in Kleinaspach um die Mittagszeit. Viele Besucher tankten noch einmal die sommerlichen Sonnenstrahlen und genossen den Wein. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Voll besetzt waren Tische und Bänke vor, neben und auch in der historischen Kelter in Kleinaspach um die Mittagszeit. Viele Besucher tankten noch einmal die sommerlichen Sonnenstrahlen und genossen den Wein. Foto: J. Fiedler

Von Sarah Schwellinger ASPACH. 26 Grad, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, Zwiebelkuchen und ein Gläschen Weißwein: Was nach Urlaub klingt, ist gar nicht so weit entfernt. Denn gestern feierte die Weingärtnergenossenschaft die 50. Auflage ihres Wein- und Kelterfestes an der historischen Kelter unterm Föhrenberg in Kleinaspach. Die Besucher können sich durch das komplette Angebot der örtlichen Weingärtner schlürfen: „Wir bieten heute unser komplettes Weinsortiment an. Alle 46 Produkte, die es bei uns zu kaufen gibt“, erzählt Günther Ferber, Vorstand der Weingärtnergenossenschaft Aspach. Darunter ist neben Trollinger, Grauburgunder und Schillerwein auch ein alkoholfreier Secco. Etliche Familien, Fahrrad- oder Motorradfahrer und Wanderer zieht es zum Fest. Um die Mittagszeit will der Besucherstrom scheinbar gar nicht aufhören. Die Reben der Aspacher Weinberge spucken immer wieder mehr Besucher aus, immer wieder werden neue Tische und Bänke rund um die historische Kelter aufgebaut. „Wir haben heute schätzungsweise ein Viertel bis ein Drittel mehr Garnituren belegt als im vergangenen Jahr“, schätzt Ferber. Das Fest wird noch bis in den Abend rein reichen, an einem so sommerlichen Tag wie gestern, wohl etwas länger. Seit zehn Jahren findet das Wein- und Kelterfest nun schon nicht mehr übers gesamte Wochenende, sondern nur noch am Sonntag statt. „So ein Fest auf die Beine zu stellen, ist nicht immer einfach“, weiß Ferber, „es ist schwierig, wenn die Manpower fehlt.“ Neben den rund 80 aktiven Mitgliedern des Weinbauvereins Aspach packt der Sportverein Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg jedes Jahr kräftig mit an – ohne Unterstützung geht es nicht. Rund 100 Leute sind am Fest beteiligt, Auf- und Abbau inklusive. „Aber die Resonanz, die man für so ein Fest bekommt, gibt uns allen auch wieder Motivation“, so Ferber. Auch Joachim Schöffler von der Weingärtnergenossenschaft verrät: „So ein Weinfest, das ist immer etwas Besonderes. Nicht nur hier, sondern auch in anderen Gegenden Deutschlands. Da spürt man eine besondere magic dabei.“ Wein in hervorragender Qualität erwartet Info „Wir hatten eine traumhafte Weinlese“, ist Günther Ferber, Vorsitzender der Weingärtnergenossenschaft stolz. Jeder Tag sei trocken gewesen und noch besser: „Wir konnten alle Trauben nehmen.“ Bei der Handlese mussten weder verfaulte noch grüne Trauben aussortiert werden. Jede einzelne sei gut gewesen – und das bei jeder Sorte. Das sei, laut Ferber, seit bestimmt knapp 50 Jahren nicht mehr vorgekommen. Mitte Juli mussten die Wengerter sogar ihre Rebstöcke ausdünnen, um eine bessere Qualität zu erzielen. Mehrere Tonnen Weintrauben liefern die 75 Mitglieder, ausnahmslos Weinbauern im Nebenerwerb, jedes Jahr bei der WG Aspach ab. Verarbeitet werden sie in der Kellerei Kern in Rommelshausen. Mit dem Wetter hatten die Wengerter dieses Jahr Glück: Viel Sonne, genug Regen, kein überraschender Frost im Frühjahr, in den entscheidenden letzten acht Wochen vor der Lese stimmte das Klima. Welcher Wein nun der beste des Jahrgangs sein wird? „Das ist absolut Geschmackssache“, erklärt Joachim Schöffler von der WG Aspach. Die Qualität der Trauben der diesjährigen Lese ist schon mal hervorragend, nun liege es am Kellermeister, was er daraus macht. Einen Trend gibt es jedoch: Weißwein ist wieder beliebter als noch vor ein paar Jahren.

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Erstellt:
15. Oktober 2018, 06:00 Uhr

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