Genossenschaften könnten von Corona-Krise profitieren

dpa/lsw Stuttgart. Nach Ansicht des Genossenschaftsverbands in Baden-Württemberg (BWGV) könnte die Corona-Pandemie langfristig zu einem Aufleben der Genossenschaften führen. „Die Menschen merken jetzt, wie wichtig und wertvoll regional tätige Unternehmen sowie vor Ort erzeugte Produkte und Dienstleistungen sind“, sagte der BWGV-Präsident Roman Glaser am Mittwoch. Für den Moment stellt sich Glaser allerdings darauf ein, dass die Corona-Einschränkungen heftige Folgen für alle genossenschaftlich organisierten Banken, Händler und landwirtschaftlichen Unternehmen haben werden. Glaser rechnet damit, dass dieses Jahr „massiv von Corona überschattet“ werde.

Für das vergangene Jahr präsentierte der Verband positive Zahlen: Genossenschaften im Waren- und Dienstleistungsbereich steigerten ihre Umsätze um 2,8 Prozent auf 8,59 Milliarden Euro. Die 317 landwirtschaftlichen Genossenschaften in Baden-Württemberg legten um 4,2 Prozent auf 3,65 Milliarden Euro zu. Neben den klassischen Bereichen in der Landwirtschaft und Dienstleistungen entstehen auch neue Genossenschaften durch die Kooperation von Arztpraxen - damit soll der drohende Mangel an Ärzten bewältigt werden.

Die Genossenschaften bestehen aus Mitgliedern, die gleichzeitig Eigentümer sind und Entscheidungen treffen. Insgesamt sind im Südwesten 3,96 Millionen Menschen Teil einer Genossenschaft. Mehr als 32 000 Menschen arbeiten hierzulande für Genossenschaften.

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Erstellt:
13. Mai 2020, 13:53 Uhr

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