Gentechnisch veränderter Leinsamen bei Stichprobe entdeckt

dpa/lsw Stuttgart. In Baden-Württemberg wird Leinsamen mit unzulässiger gentechnischer Veränderung entdeckt. Die Herkunft war zunächst unklar.

Leinsamen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Leinsamen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Bei einer Überprüfung haben Fachleute in Baden-Württemberg acht Tonnen gentechnisch veränderten Leinsamen in einem landwirtschaftlichen Betrieb entdeckt. Wie das Ministerium für Verbraucherschutz am Dienstag in Stuttgart mitteilte, seien davon ein Prozent - also 80 Kilogramm - bereits zur Backwarenherstellung ausgeliefert worden. Für die menschliche Gesundheit sei der gentechnisch veränderte Leinsamen mit der Bezeichnung GVO-Event FP 967 jedoch unbedenklich. „Die verbliebene Erntemenge von knapp acht Tonnen Leinsamen wurde von den Behörden noch unverarbeitet sichergestellt und amtlich gesperrt“, teilte das Ministerium mit.

Nun sollen die gentechnisch veränderten Leinsamen vernichtet werden. In der EU ist gentechnisch veränderter Leinsamen für Lebensmittel- und Futtermittelzwecke nicht zugelassen. Dennoch sei entsprechender Leinsamen bereits 2009 in Deutschland und im Südwesten entdeckt worden. Wie der nun gefundene gentechnisch veränderte Leinsamen in den Südwesten gekommen ist, werde noch untersucht, sagte eine Sprecherin des Ministeriums.

Die gentechnisch veränderten Leinsamen seien bei einer zufällig erhobenen Stichprobe der Futtermittelüberwachung entdeckt worden. Die Behörden überprüfen nun die Lieferwege des eingesetzten Saatguts. Dabei wollen die Fachleute untersuchen, ob andere landwirtschaftliche Betriebe unbeabsichtigt dieses verunreinigte Leinsamen-Saatgut angebaut haben. Das Verbraucherschutzministerium in Baden-Württemberg setzte den Bund und die anderen Bundesländer über den Fund in Kenntnis. „Der Bund hat die EU-Kommission und die übrigen EU-Mitgliedstaaten informiert, damit die Herkunft und eventuelle weitere Lieferwege des fraglichen Leinsamens überprüft werden können“, teilte das Ministerium außerdem mit.

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Erstellt:
8. Dezember 2020, 18:34 Uhr

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