GEW-Vorsitzende überrascht von Virus-Ängsten der Lehrer

dpa/lsw Stuttgart. Die baden-württembergische Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doro Moritz, ist überrascht von den Ängsten der Lehrkräfte vor dem neuartigen Coronavirus. „Zunächst habe ich gedacht, sie gehen entspannt in die Schule“, sagte Moritz am Montag dem Südwestrundfunk. „Mich haben über das Wochenende aber einige Mails erreicht, die von „extremer Angst“ und von „Katastrophenlage“ in Baden-Württemberg sprechen. Das hat mich angesichts der Situation doch überrascht.“

Die GEW-Landeschefin Doro Moritz gestikuliert. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild

Die GEW-Landeschefin Doro Moritz gestikuliert. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild

Zuvor hatte das Kultusministerium Lehrer, Schüler, Kita-Kinder und Erzieher zum Ende der Faschingsferien aufgefordert, vorerst zu Hause zu bleiben, sollten sie in den vergangenen 14 Tagen in einem Risikogebiet des Coronavirus gewesen sein. Das Robert Koch-Institut in Berlin zählt zu diesen Regionen unter anderem die gesamte Region Lombardei in Norditalien. Eine Sprecherin des Kultusministeriums sagte am Montag, es gebe noch keinen Überblick darüber, wie viele Lehrer und Schüler den Schulen ferngeblieben seien.

Sie halte es für unangebracht, nun sicherheitshalber alle baden-württembergischen Schulen zu schließen, sagte die GEW-Landesvorsitzende weiter. Es gehe vor allem um die Lehrkräfte und Schüler, die in der Lombardei gewesen seien. „Das sind lediglich Einzelfälle“, sagte Moritz auch der dpa. Wenig wahrscheinlich sei zudem, dass Menschen aus Deutschland in den Faschingsferien für nur eine Woche in den Risikogebieten Chinas oder Südkoreas gewesen seien. „Deswegen sollten wir wirklich die Kirche im Dorf lassen“, sagte Moritz.

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Erstellt:
2. März 2020, 13:17 Uhr

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