Bundeskanzler in Heilbronn
„Gewinner der KI-Revolution“ – Merz lobt IPAI-Campus
Mit dem IPAI-Campus in Heilbronn sind enorme Hoffnungen verbunden. Beim Spatenstich spricht Kanzler Friedrich Merz von einer „großartigen Wette auf unser Land“.

© Jan-Philipp Strobel/dpa
Friedrich Merz zählt zu den IPAI-Fans.
Von Valentin Schwarz
Wenn es um die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz geht, soll der IPAI-Campus in Heilbronn künftig europaweit eine führende Rolle spielen. Welche Erwartungen mit dem Projekt verbunden sind, hat dabei schon die Gästeliste zum offiziellen Baubeginn deutlich gemacht. Der prominenteste Redner beim Spatenstich: Kanzler Friedrich Merz. „Das ist ein Innovationspark in ganz neuer Dimension“, sagte der Bundeskanzler, der bei seinem Antrittsbesuch in Baden-Württemberg am Dienstag in Heilbronn Station machte.
Der Plan für den Innovationspark Künstliche Intelligenz (IPAI) umfasst ein 30 Hektar großes Gelände. Dort sollen künftig rund 5000 Menschen zum Thema KI forschen und arbeiten. Ende 2027 sollen die Gebäude des ersten Bauabschnitts fertig werden.
Merz bezeichnet KI als „vierte industrielle Revolution“
Um die historische Bedeutung des Vorhabens herauszuheben, zog Merz bei seinem Besuch gar einen Vergleich zur Erfindung der Glühbirne durch Thomas Edison. Diese nur im innovationsfördernden Umfeld des New Yorks des späten 19. Jahrhunderts möglich gewesen; solche Rahmenbedingungen verspreche künftig auch der IPAI-Campus. Merz sprach von der „vierten industriellen Revolution“.
Der Bundeskanzker bezeichnete das Vorhaben in Heilbronn deshalb als „großartige Wette auf unser Land“. Dank solcher Projekte blicke er zuversichtlich auf die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland. „Wir haben alle Voraussetzungen, Gewinner der KI-Revolution zu werden“.
Kretschmann: IPAI Chance, um technologische Entwicklung zu gestalten
Von Innovationszentren wie dem IPAI-Campus verspreche man sich „strategische Souveränität“, sagte Merz. Dieses Stichwort griff in Heilbronn auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auf, der dem Spatenstich ebenso beiwohnte. Wie jede Technologie sei die KI ambivalent, sagte er. Aber gerade deshalb müsse man den Anspruch haben, ihre Entwicklung mitzugestalten.
Um seinen Punkt deutlich zu machen, wählte er drastische Worte: „Wer nicht mitkocht, der steht am Ende selbst auf der Speisekarte.“ Genau hier setze der IPAI-Campus an. „Wir haben damit die Möglichkeit, in der Verbindung von Industrie und KI in der Champions League zu bleiben“, sagte der Grünen-Politiker.
Neben Merz und Kretschmann waren bei der Veranstaltung in einer Zelthalle auf dem IPAI-Gelände auch Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU), Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) sowie der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) vor Ort.