Südostasien

Gilt eine Reisewarnung für Thailand und Kambodscha?

Schatten über dem Urlaubsparadies Thailand: Das Auswärtige Amt spricht Reisehinweise aus – was Touristen jetzt wissen müssen.

Kann man jetzt noch nach Thailand reisen?

© IMAGO/Zoonar

Kann man jetzt noch nach Thailand reisen?

Von Michael Maier

Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Thailand und Kambodscha deutlich verschärft. Der Grund sind militärische Auseinandersetzungen an der gemeinsamen Grenze, bei denen bereits mehrere Zivilisten ums Leben gekommen sind.

Von Reisen in das Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha wird aktuell dringend abgeraten. Im Tempelbezirk Ta Muen Thom in der thailändischen Provinz Surin sowie in den benachbarten Provinzen Si Sa Ket und Ubon Ratchathani kommt es derzeit zu bewaffneten Konflikten mit Toten und Verletzten.

Laut übereinstimmenden Medienberichten wurden bei den heftigen Gefechten am Morgen mindestens acht Zivilisten durch kambodschanisches Artilleriefeuer und Raketen getötet und 13 weitere verletzt. Unter den Opfern soll sich auch ein achtjähriger Junge befinden. Bei dem Konflikt geht es um den Tempel Prasat Preah Vihear, der von beiden Ländern beansprucht wird.

Gefährliche Grenzregionen in Thailand und Kambodscha

  • Tempelbezirk Ta Muen Thom (Provinz Surin, Thailand)
  • Provinz Si Sa Ket (Thailand)
  • Provinz Ubon Ratchathani (Thailand)
  • Provinz Preah Vihear (Kambodscha)
  • Weitere Grenzgebiete zwischen beiden Ländern

Die Schuldzuweisungen gehen in beide Richtungen: Das kambodschanische Verteidigungsministerium beschuldigt Thailand, bei einem Luftangriff mit Kampfjets zwei Bomben auf eine Straße abgeworfen zu haben, was als „rücksichtslos und brutal“ bezeichnet wird. Thailand hat inzwischen angekündigt, alle Grenzposten zum Nachbarland zu schließen. Eine weitere Eskalation des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden.

Neben dem aktuellen Grenzkonflikt warnt das Auswärtige Amt auch vor Reisen in einige südthailändische Provinzen. Dort kommt es regelmäßig zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Separatistengruppen und Sicherheitskräften. In diesen Regionen gelten Notstandsgesetze, in manchen Bezirken auch nächtliche Ausgangssperren.

Südthailändische Regionen mit Sicherheitsrisiken

  • Provinz Narathiwat
  • Provinz Yala
  • Provinz Pattani
  • Teile der Provinz Songkhla (Bezirke Chana, Na Thawi, Thepha, Saba Yoi)

Darüber hinaus besteht in ganz Thailand weiterhin eine generelle Terrorgefahr, die auch touristisch beliebte Gebiete wie Bangkok oder Inseln wie Koh Phangan betreffen kann. Besonders bei Großveranstaltungen wie „Full Moon Partys“ sei erhöhte Wachsamkeit geboten, heißt es.

Reisewarnung für Thailand und Kambodscha

Das Auswärtige Amt empfiehlt deutschen Reisenden:

  • sich regelmäßig über die aktuelle Lage in lokalen und internationalen Medien zu informieren
  • Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig zu meiden
  • die Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte stets zu befolgen

Für Kambodscha wurden ähnliche Sicherheitshinweise ausgegeben. Von Reisen in die Provinz Preah Vihear und weitere Grenzregionen zu Thailand wird ebenfalls dringend abgeraten.

Digitale Einreisekarte für Thailand

Reisende sollten zudem beachten, dass für Thailand eine digitale Einreisekarte („Thailand Digital Arrival Card“) erforderlich ist, die frühestens drei Tage vor Ankunft online ausgefüllt werden kann. Für touristische Aufenthalte ist grundsätzlich kein Visum vor der Einreise nötig, bei Einreise auf dem Luft-/Landweg ist ein Aufenthalt von maximal 60 Tagen zulässig.

Aktuelle Informationen zur Sicherheitslage finden Reisende auf der Webseite des Auswärtigen Amtes unter „Thailand: Reise- und Sicherheitshinweise“.

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Erstellt:
25. Juli 2025, 14:34 Uhr

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