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Gottschalk-Disput trotz Krebs: „In sich gehen und schämen“?
Am schwer erkrankten Entertainer Thomas Gottschalk (75) scheiden sich die Geister. Nicht alle wollen ihm Narrenfreiheit gewähren, aber auch die Kaulitz-Brüder bekommen ihr Fett weg.
© Armin Weigel/dpa
Leicht abgemagert und im Gesicht etwas gezeichnet: Thomas Gottschalk mit Gattin.
Von Michael Maier
Thomas Gottschalk ist schwer an Krebs erkrankt, wie am Wochenende bekannt wurde. Nach dem Schicksalsschlag ist eine hitzige Debatte in den sozialen Medien entbrannt. Im Mittelpunkt stehen nicht nur Genesungswünsche für den beliebten Entertainer, sondern auch Kritik an den Kaulitz-Brüdern, die sich kurz vor der Diagnose-Veröffentlichung noch negativ über den 75-Jährigen geäußert hatten.
Die Kontroverse nahm ihren Anfang, als Bill und Tom Kaulitz in ihrem Podcast „Kaulitz Hills - Senf aus Hollywood“ den ehemaligen „Wetten, dass..?“-Moderator für seinen Auftritt bei der diesjährigen Bambi-Verleihung kritisierten.
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Bill Kaulitz hatte dabei deutliche Worte gefunden: „Das ist Thomas Gottschalk, wie er schon immer war“, und fügte hinzu, er habe an diesem Abend „wieder mal gezeigt, wie er charakterlich drauf ist.“ Die Zwillinge forderten sogar einen Boykott des Entertainers.
@mariusmestermann Das könnte erklären, warum #Gottschalk♬ Originalton - Marius Mestermann
Netzreaktionen gegen Kaulitz-Brüder und andere Gottschalk-Hater
Nur wenige Tage nach diesen Äußerungen machte Gottschalk seine schwerwiegende Diagnose öffentlich. Sein etwas desorientiert wirkendes Auftreten bei der Verleihung von Bambi und Romy führen Gottschalk und seine Ehefrau Karina Mroß auf die starken Medikamente zurück, die er aufgrund seiner Erkrankung einnehmen muss. „Wir dachten, es geht ihm trotzdem gut damit“, erklärte Mroß in einem gemeinsamen Interview mit der „Bild“-Zeitung. Zuhause sei Thomas „wie immer“, nur bei öffentlichen Auftritten zeigten die Opiate ihre Wirkung.
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Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken fallen gespalten aus. Viele User nehmen die Kaulitz-Brüder ins Visier: „Die Kaulitz-Brüder sollten sich in Grund und Boden schämen (und viele andere mit)“, schreibt ein Nutzer auf X (ehemals Twitter). Ein anderer appelliert: „Alles Gute für Thomas Gottschalk. Und so mancher in den letzten Tagen sollte jetzt vielleicht einfach mal schweigen.“
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Thomas Gottschalk (@thereal.thomasgottschalk)
StZN-Community zeigt Mitgefühl für Thomas Gottschalk
„Alles Gute und alles Liebe für ihn und danke für die vielen Samstage mit WETTEN, DASS!!! Das war Kult und wir haben es geliebt“, kommentiert Userin „EddaBawü“ im Facebook-Profil der Stuttgarter Zeitung. Und „Thomas du packst dass und deine Ehefrau steht ganz und gar auf deiner Seite“, meint Userin „Beate RohrBach“ bei den Stuttgarter Nachrichten.
Andere Stimmen im Netz verteidigen die Kritiker Gottschalks und betonen, dass zum Zeitpunkt der Äußerungen niemand von seiner Erkrankung wissen konnte. „Natürlich konnte keiner ahnen, dass Thomas Gottschalk Krebs hat. Aber wenn jemand mit 75 mal ein wenig schusselig wirkt, dann muss man vielleicht auch nicht mit Anlauf reintreten“, kommentiert ein User. „Haben Sie bitte Respekt, für diesen Mann. Er kämpft genug“, meinen „Bettina und Jürgen“ bei TikTok.
Eine weitere Nutzerin gibt hingegen zu bedenken: „Nur weil jemand Krebs hat, ist das kein Freifahrtschein, problematische Aussagen und Verhalten aus der Vergangenheit gutzuheißen.“
Gottschalks sexistischer Cher-Spruch
Der Hintergrund der ursprünglichen Kritik war ein als sexistisch empfundener Witz Gottschalks bei der Bambi-Verleihung, wo er gesagt hatte, die Sängerin Cher sei „die einzige Frau, die ich in meinem Leben ernst genommen habe.“ Gottschalk selbst hat mittlerweile eingesehen, dass öffentliche Auftritte derzeit nicht möglich sind. „Ich kann nicht mehr auftreten“, gestand er in seinem Interview. „Ich muss gesund werden.“
An Thomas Gottschalk scheiden sich die Geister
Unter dem Strich zeigt sich die Social-Media-Community trotz einiger Gehässigkeiten gegen den „alten weißen Mann“ nun überwiegend mitfühlend, nachdem sein letztes Buch unter dem Titel „Ungefiltert“ 2024 teilweise für Stirnrunzeln gesorgt hatte.
„Ich hoffe, jeder, der sich in den letzten Wochen so furchtbar despektierlich über Thomas Gottschalk geäußert hat, geht jetzt noch einmal in sich und schämt sich ein bisschen“, fordert indes die rechtspopulistische Influencerin Anabel Schunke (@ainyrockstar).
„Tut mir sehr leid mit dem Krebs. Gesundheit ist unser höchstes Gut, und es kann jeden treffen“, lautet ein Kommentar auf Instagram. „Herzlichen Dank für deine tolle Arbeit! Du hast jahrzehntelang Freude in Familien gebracht“, schreibt ein anderer Anhänger.
