Großerlach investiert in Straßensanierungen

Der Großerlacher Gemeinderat stimmt für die Entfernung des beschädigten Pflasters in der Ortsmitte von Altfürstenhütte. Weitere Straßenarbeiten sind geplant.

In der Ortsmitte Altfürstenhütte - das Foto wurde im Herbst 2021 gemacht - soll der Belag durch Asphalt ersetzt werden. Archivfoto: Alexander Becher

© Alexander Becher

In der Ortsmitte Altfürstenhütte - das Foto wurde im Herbst 2021 gemacht - soll der Belag durch Asphalt ersetzt werden. Archivfoto: Alexander Becher

Von Elisabeth Klaper

Großerlach. Die Straßen und Wege auf der großen Gemarkung der Gemeinde Großerlach instand zu halten erfordert jedes Jahr hohe Investitionen, heuer insgesamt 596600 Euro. Darin inbegriffen sind die vorsorglich eingeplanten 456600 Euro zur Erschließung des neuen Gewerbegebiets Mainhardter Weg III. Darüber laufen aktuell noch Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, berichtete Bürgermeister Christoph Jäger in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Besonders dringend ist die Sanierung der Kreuzung in der Ortsmitte von Altfürstenhütte: „Das Pflaster muss raus, wegen brutaler Querbewegungen.“ Durch den Verkehr mit großen Landmaschinen und Lastwagen in der engen Kurve sind so einige Pflastersteine dort zerbrochen, brachte der Rathauschef die Notwendigkeit zur Entfernung des schadhaften Pflasterbelags auf den Punkt. Diesen habe man im Rahmen einer Dorfentwicklungsmaßnahme eingebaut: „Das war damals in“, doch sei er auf Dauer nicht geeignet. Darum habe der Gemeinderat im Mai 2022 richtig entschieden, ihn auszubauen und durch eine Asphaltschicht zu ersetzen.

Die Gemeindeverwaltung klärte mit dem Landkreis, der Straßenbaulastträger für die angrenzende Ortsdurchfahrt der Kreisstraße1813 ist, die Frage der Ausführung und Kostenträgerschaft. Der Landkreis informierte die Gemeindeverwaltung im August 2022, dass die Baulast – und somit die Instandhaltungspflicht für die betroffenen Flächen – bei der Gemeinde liegt. Da bei der Sanierung mit Angleichung von Fahrbahn und Entwässerungseinrichtungen aber auch die Kreisstraße tangiert ist, berieten Gemeindeverwaltung und Kreisvertreter gemeinsam die Planung vor Ort.

Abwicklung über den Landkreis

Ergebnis: Der Landkreis plant die Maßnahme und wickelt sie über das Schadstellenprogramm ab. Für die Gemeinde bedeutet dies, dass Planung und Ausschreibung sowie Baustelleneinrichtungskosten eingespart werden können. Indes muss sie die Kosten von rund 12000 Euro übernehmen: „In den sauren Apfel müssen wir beißen“, erklärte Jäger. Markus Zick und Eckart Fritz von der Unabhängigen Wählerliste plädierten dafür, die Granitsteine und -einfassungen im Bereich des Dorfplatzes nicht zu entfernen.

Man werde die Graniteinfassungen anpassen, „wo Akzente gesetzt sind und erhalten werden können“, zudem einige noch brauchbare rote Steine sicherstellen als Ersatz, um den Dorfplatz ausbessern zu können, versicherte der Bürgermeister. So befürwortete der Gemeinderat geschlossen die Sanierung der Ortsmitte von Altfürstenhütte durch den Landkreis und sicherte die Kostenerstattung für die Leistungen aus der Baulast der Gemeinde zu. Weiter informierte die Gemeindeverwaltung die Ratsmitglieder über die Fortschreibung der Prioritätenliste für die Sanierung von Straßen und Wegen.

Für die vor Kurzem vorgenommenen Maßnahmen im Bereich der Ortsdurchfahrten Böhringsweiler und Frankenweiler mussten Haushaltsmittel gebündelt werden, um das Gesamtinvestitionsvolumen von rund 140000 Euro zu stemmen. Im Lauf des Jahres steht die Sanierung von Fahrbahn und Stellplätzen im Bereich Limes- und Kronenweg in Grab an, die im Rahmen des barrierefreien Ausbaus der Bushaltestelle erfolgt (wir berichteten). Weiter ist vorgesehen, die Parkflächen oberhalb der Grundschule zu verbessern, wofür es zwei Planalternativen für die Fahrradständer gibt, die mit der Schulleitung abgestimmt werden. Die Ausschreibung soll möglichst rasch erfolgen, erklärte der Rathauschef.

Auch am Kirchweg in Großerlach besteht Sanierungsbedarf

Hinzu kommen punktuelle Dringlichkeitsmaßnahmen: „Die Platte in Morbach gehört ausgebaut“, doch das dauere noch, auch am Kirchweg in Großerlach besteht Sanierungsbedarf. „Besorgniserregend“ fand Jäger, dass der Zustand mancher Straßen und Wege infolge des Klimawandels „schneller schlimmer wird, als wir’s besser machen können“. So zum Beispiel der Schanzweg von Großerlach nach Erlach: Wegen der „Querschnapper“ und „Verdrückungen“ an Gefällstrecken und Hanglagen sei im Untergrund vermutlich eine wasserführende Schicht. Darum brauche man einen stabilen Unterbau, wofür ein Maßnahmen- und Kostenplan erstellt werden soll, so der Bürgermeister.

Weiter überlege die Gemeindeverwaltung, in Kooperation mit den Vorsitzenden der beiden Jagdgenossenschaften ein Konzept mit Festlegung von Prioritäten für Wirtschaftswege zu erarbeiten, um dafür Fördermittel zu bekommen. „Wir versuchen, Zuschüsse zu bekommen aus dem Förderprogramm zur nachhaltigen Modernisierung des ländlichen Wegenetzes“ des Landwirtschaftsministeriums, mit dem das Land die Gemeinden bei der Instandhaltung von Feld- und Waldwegen unterstützt, kündigte der Rathauschef an.

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Erstellt:
4. April 2023, 06:00 Uhr

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