Grundschule in Oberweissach wird saniert

Brandschutz, Klimatisierung und Digitalisierung: Die Ganztagsgrundschule in Oberweissach soll umfassend saniert werden. Die Kosten für den ersten Teil der Umbaumaßnahmen werden auf rund 380000 Euro geschätzt. Einige der Arbeiten sollen bereits im August umgesetzt werden.

Keine 30 Jahre alt ist die Oberweissacher Ganztagsgrundschule. Erst 1995 wurde sie in Betrieb genommen. Archivfoto: Edgar Layher

© Edgar Layher

Keine 30 Jahre alt ist die Oberweissacher Ganztagsgrundschule. Erst 1995 wurde sie in Betrieb genommen. Archivfoto: Edgar Layher

Von Melanie Maier

Weissach im Tal. Die Ganztagsgrundschule in Oberweissach ist kein altes Gebäude. Erst im Juli 1995 wurde sie unter dem damaligen Bürgermeister Rainer Deuschle eingeweiht und im darauffolgenden Schuljahr in Betrieb genommen. Nichtsdestotrotz soll die Schule nun saniert werden. Ein von der Gemeinde in Auftrag gegebenes Brandschutzgutachten habe bereits im Dezember 2019 den Ausschlag dazu gegeben, sagte Kämmerer Alexander Holz in der jüngsten Gemeinderatssitzung. In dem Brandschutzgutachten wurde unter anderem bemängelt, dass ein zweiter baulicher Rettungsweg aus den vier Klassenzimmern im Erdgeschoss fehlt. Weitere Gründe für die Sanierung sind die mangelnde Funktionalität des Schulgebäudes sowie die unzureichende Klimatisierung. Auch in Sachen Digitalisierung solle sich etwas tun, kündigte Holz an. Dass nicht schon früher etwas passiert ist, liege daran, dass die Bauakte der Grundschule beim Hochwasser 2011 beschädigt wurde und zunächst einmal neue Bestandspläne erstellt werden mussten.

Der Sonnenschutz an den Außenfenstern soll ausgetauscht werden

Die Sanierung der Grundschule soll in zwei Bauabschnitten erfolgen. Der erste soll noch in diesem Jahr, im August und September, durchgeführt werden. Mit dem zweiten soll 2024 begonnen werden.

Constanze Schreiber vom für den Umbau zuständigen Stuttgarter Architekturbüro C&C Architekten BDA stellte die Pläne in der Sitzung vor. „Architektonisch ist es ein sehr schönes Gebäude, aber es ist natürlich auch ein Gebäude seiner Zeit“, sagte sie. Daher seien die Maßnahmen notwendig. Im ersten Bauabschnitt soll unter anderem der Sonnenschutz an den Außenfenstern ausgetauscht werden. „Die Glasfassaden heizen sich im Sommer extrem auf“, erklärte Schreiber. Die Stoffmarkisen sollen daher zurückgebaut werden. Stattdessen sollen Aluminiumjalousien angebracht werden. „Sie halten die Hitze wesentlich besser aus dem Gebäude heraus“, so Schreiber. Zudem sollen die Außen- und Innentüren derart instandgesetzt werden, dass sie den Brandschutzanforderungen genügen. Durch die Ertüchtigung von motorenbetriebenen Kippflügeln und neu eingebauten Klappen soll eine Nachtauskühlung möglich werden. „Dadurch dauert es tagsüber länger, bis sich das Gebäude aufheizt, wenn die Sonne scheint“, führte die Architektin aus. Zu den weiteren Maßnahmen gehören beispielsweise der Austausch eines Bühnenvorhangs im Erdgeschoss sowie die Einrichtung einer Notrufanlage in der Behindertentoilette. Alles in allem werden für das erste Maßnahmenpaket rund 380000 Euro fällig. Im laufenden Haushalt sind dafür 400000 Euro eingestellt.

Geplant sind auch ein Sanitätsraum und Lagerraum sowie ein Schulsozialraum und zwei Mehrzweckräume

Im zweiten Bauabschnitt sollen unter anderem außen Fluchttreppen für die vier Klassenzimmer im Erdgeschoss errichtet werden. Darüber hinaus sollen ein Sanitätsraum und Lagerraum in der Aula sowie ein Schulsozialraum im Obergeschoss und zwei Mehrzweckräume entstehen. Wie teuer diese Maßnahmen werden, konnte Constanze Schreiber in der Sitzung noch nicht sagen. „Das müssen wir noch einmal kurzfristig schätzen, wenn wir sie im Gemeinderat vorstellen“, kündigte sie an.

Vom Grundsatz her blieb das Vorhaben im Gremium unstrittig. Allein die geplanten Aluminiumjalousien stießen nicht auf Begeisterung. „Die sind eigentlich nie unten, wenn sie unten sein sollen“, monierte Ralf Noack (SPD). Mit einer entsprechenden Gewährleistung gebe es leider nichts Besseres, erwiderte die Architektin. „Und dass das Gebäude einen außen liegenden Sonnenschutz braucht, steht außer Frage.“ Timo Kleeh (CDU/FWV) schlug vor, zur Kühlung über die zusätzliche Anschaffung von Außenkühlgeräten nachzudenken: „Ich glaube, dass man mit 10000 Euro schon einiges bewirken kann.“ Das könne man gerne ergänzend untersuchen und gegebenenfalls nachsteuern, sagte Bürgermeister Daniel Bogner. Die Verwaltung wurde daraufhin einstimmig damit beauftragt, die Maßnahmen auszuschreiben. Auch der Vergabe der Arbeiten für den außen liegenden Sonnenschutz als Sofortmaßnahme (Kostenpunkt: rund 87000 Euro) stimmte der Rat einstimmig zu. Der Auftakt zu den umfassenderen Sanierungsarbeiten kann damit schon im August oder September erfolgen.

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Erstellt:
3. Juni 2023, 06:00 Uhr

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