Neues Kunstmuseum Tübingen
Grupp sagt Gespräch mit Gysi ab – Harald Schmidt springt ein
Wolfgang Grupp sagt ein Gespräch mit Gregor Gysi in Tübingen ab – Grund sind die Folgen seines Suizidversuchs. Prominenter Ersatz ist bereits gefunden.

© Sebastian Gollnow/dpa/Collage StZN
Wolfgang Grupp (links) wird den Gesprächstermin mit Gregor Gysi (mitte) nicht wahrnehmen; stattdessen rückt Entertainer Harald Schmidt (rechts) nach. (Archivbilder)
Von Sascha Maier
Der Burladinger Unternehmer Wolfgang Grupp wird den geplanten Termin der Gesprächsreihe „Gysis Begegnungen“ im Neuen Kunstmuseum Tübingen am 20. Oktober nicht wahrnehmen. Das teilte die Kultureinrichtung auf ihrer Webseite mit. Stattdessen übernimmt Entertainer Harald Schmidt den Part, mit dem Linken-Politiker ab 19.30 Uhr zu diskutieren.
„Statt Wolfgang Grupp begrüßen wir den TV- Moderator und Entertainer Harald Schmidt“, heißt es beim Neuen Kunstmuseum. „Wolfgang Grupp kann aufgrund der Folgen seines Suizidversuches den Termin nicht wahrnehmen.“
Suizidversuch Grund für die Absage
Außerdem: „Wir sind froh und stolz, dass es uns gelungen ist, Harald Schmidt als Gesprächspartner von Gregor Gysi zu gewinnen.“ Laut der Webseite ist die Veranstaltung bereits ausverkauft.
Im Juli hatte Wolfgang Grupp versucht, sich das Leben zu nehmen, wurde mit Schussverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Er wandte sich in einem Brief an die Belegschaft seines Unternehmens Trigema, das er groß machte und das inzwischen von seinen Kindern fortgeführt wird, und sprach dort offen über seine Leiden an Altersdepressionen.
Erst am vergangenen Sonntag zeigte sich Wolfgang Grupp wieder in der Öffentlichkeit – im Rahmen eines verkaufsoffenen Sonntags in einer Trigema-Filiale. Das Unternehmen teilte daraufhin mit, dass Grupp sich weiterhin im Genesungsprozess befinde.
Das Gespräch zwischen Gysi in Grupp hätte durchaus Potenzial gehabt. Denn die beiden diskutierten bereits vor zwei Jahren in der Gesprächsreihe „Missverstehen Sie mich richtig!“, in der sich Gysi in Berliner Theatern mit wechselnden Interviewpartnern beschäftigt.
Die Tübinger Gesprächsreihe „Gysis Begegnungen“ startete im Juli 2025 mit einem Gespräch mit dem Tübinger OB Boris Palmer. Nach Harald Schmidt soll Gysi im Neuen Kunstmuseum noch die Theologin Margot Käßmann und den ehemaligen „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann treffen.
Hilfe bei Suizidgedanken
Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/