Straßkirchen in Niederbayern
Haftbefehl gegen mutmaßlichen ICE-Angreifer erlassen
Gegen einen 20-jährigen Verdächtigen ist Haftbefehl erlassen worden, nachdem er mutmaßlich Fahrgäste in einem ICE in Niederbayern attackiert haben soll.

© Armin Weigel/dpa/Armin Weigel
Der Verdächtige soll in einem ICE bei Straßkirchen in Niederbayern mehrere Menschen angegriffen haben.
Von red/dpa
Nach dem Angriff auf Fahrgäste in einem ICE mit mehreren Verletzten im niederbayerischen Straßkirchen ist gegen den mutmaßlichen Täter Haftbefehl erlassen worden. Gegen den 20 Jahre alten Syrer bestehe der dringende Tatverdacht des versuchten Mordes in zwei Fällen und der gefährlichen Körperverletzung in vier Fällen, teilte die Polizei mit.
Der in Österreich gemeldete Asylbewerber wurde bei der Tat erheblich verletzt. Er befindet sich wie auch drei der vier verletzten Passagiere noch in einem Krankenhaus.
Tatverdächtiger noch nicht vernommen
Der Haftbefehl gegen den Mann werde insofern derzeit in der Klinik vollstreckt, erläuterte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg. Der 20-Jährige sei bisher nicht vernommen worden. Über das Motiv des Tatverdächtigen herrscht noch Unklarheit. Er habe unter Einfluss mehrerer Drogen gestanden, hieß es. Die Ermittlungen hierzu laufen.
Der Mann war am Donnerstag nach Angaben der Polizei in dem mit 429 Fahrgästen besetzten ICE von Hamburg nach Wien auffällig geworden, so dass ein Passagier einen Notruf auslöste. Darauf griff er den 38 Jahre alten Deutschen mit einem Hammer an und verletzte ihn schwer.
Ein Verletzter verließ Klinik bereits
Danach richtete er sich gegen eine dreiköpfige Familie aus Syrien, zu der ihn aber laut Polizei nach ersten Erkenntnissen keinerlei Beziehung verband. Die 15, 24 und 51 Jahre alten Syrer wurden ebenfalls schwer verletzt. Der 24-Jährige habe inzwischen das Krankenhaus verlassen, hieß es nun.
Den Erkenntnissen nach hatte der 24-Jährige während des Gerangels den Hammer des Angreifers zu fassen bekommen und damit den Angreifer verletzt. Hier sei von Notwehr auszugehen, teilten die Behörden am Freitag mit. Mehrere Passagiere, darunter ein Bundeswehrsoldat, hätten den Mann überwältigt, ehe er von Polizeibeamten festgenommen worden sei.
Ein Fahrgast will laut Polizei gehört haben, wie der 20-Jährige während des Geschehens die Worte „Allahu Akbar“ gesprochen hat. Der Verdächtige war in Österreich unter anderem wegen schwerer Körperverletzung aufgefallen. Die österreichischen Behörden hatten ein Asyl-Aberkennungsverfahren gegen ihn eingeleitet, nachdem er zweimal rechtskräftig verurteilt worden war.