Hand in Hand gegen unnötigen Verkehrslärm
Auch der Ostalbkreis und der Landkreis Schwäbisch Hall zücken nun die „Gelbe Karte“ – Rüttelstreifen jetzt auf zwei Pilotstrecken

Auf der B14 an der Sulzbacher Steige sind nun Rüttelstreifen angebracht. Foto: Landratsamt
WAIBLINGEN (pm). Die vom Rems-Murr-Kreis eingeführte „Gelbe Karte“ wird nun auch bei den Nachbarn im Landkreis Schwäbisch Hall und im Ostalbkreis praktiziert. Fallen Fahrzeuge durch übermäßigen Verkehrslärm auf, wird künftig die „Gelbe Karte“ in allen Landkreisen des Zuständigkeitsgebiets des Polizeipräsidiums Aalen gezückt. Beispiele für unnötigen Lärm sind etwa das Hochjagen des Motors im Leerlauf und beim Fahren in niedrigen Gängen, das Halten mit laufendem Motor über eine längere Zeit oder das unnötig schnelle Beschleunigen des Fahrzeugs beim Anfahren. Fällt der Polizei oder den Messtrupps ein solches Fahrzeug auf, werden die Personalien aufgenommen und der Betroffene erhält ein Schreiben, das an eine vernünftige Fahrweise appelliert – bildlich dargestellt mit einer Gelben Karte. Ziel dieser Maßnahme, die der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Rems-Murr-Kreistags (UVA) am 26. Februar beschlossen hat, ist es vor allem, die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren. Die Meldungen bieten jedoch bei wiederholten Verstößen auch die Grundlage für weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel ein Bußgeld. Eine weitere im Ausschuss vorgestellte Maßnahme zur Lärmminderung ist mittlerweile fertigstellt: Die sogenannten Rüttelstreifen. Diese Strukturmarkierungen verursachen beim Überfahren eine spürbare Vibration des Reifens. Vor Kurven werden jeweils fünf Rüttelstreifen quer zur Fahrbahn angebracht, in Kurvenbereichen wird die Markierung als durchgezogene Linie auf dem Mittelstreifen befestigt. Damit die Markierungen rechtzeitig erkannt werden, erhalten sie eine blaue Farbe. Angebracht wurden diese Rüttelstreifen nun an der Sulzbacher Steige der B14 sowie auf der K1819 bei Spiegelberg-Vorderbüchelberg – beide Strecken sind auffällig in der Unfallstatistik für Motorräder und bekannte Hotspots für illegale Rennen. Die Rüttelstreifen sollen in erster Linie schwere Verkehrsunfälle verhindern, sensibilisieren Motorradfahrer aber auch in Sachen Lärm. Dabei geht es dem Rems-Murr-Kreis nicht darum, Verkehrsteilnehmer zu gängeln. Vielmehr geht es um pragmatische Lösungen, die ganz bewusst auf ihre Wirkung hin evaluiert werden sollen. „Mit unseren konkreten Aktionen gegen unnötigen Verkehrslärm möchten wir ein Signal geben, vor allem an die zahlreichen Bürgerinnen und Bürger, die sich mit Beschwerden an uns wenden“, so Landrat Dr. Richard Sigel. Umso mehr freue es den Landrat, „dass die Kollegen aus den Nachbarkreisen nun gemeinsam mit uns die Gelbe Karte zücken und dass die ersten Rüttelstreifen auf den Straßen angebracht sind.“