Handelsverband: Informationspolitik ein Desaster

dpa/lsw Stuttgart. Der Südwest-Handel kritisiert die Handhabung der Coronakrise durch die Landesregierung - die Informationspolitik sei ein Desaster. „Eine solche Desinformation ist eine Katastrophe“, teilte Hermann Hutter, Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW), am Mittwoch in Stuttgart mit. Es sei nicht einmal klar gewesen, wann welche Geschäfte schließen sollten. Die Händler hätten nun den doppelten Schaden: „Zum einen bleiben die Umsatzausfälle bei ihnen hängen, zum anderen konnten sie bei Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten durch die katastrophale Informationspolitik für keinen geordneten Übergang sorgen.“

Hermann Hutter, Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW). Foto: picture alliance / Silas Stein/dpa/Archivbild

Hermann Hutter, Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW). Foto: picture alliance / Silas Stein/dpa/Archivbild

Die Umsätze der Non-Food-Händler gingen angesichts der Maßnahmen gegen das Coronavirus komplett auf null, während die allermeisten Kosten weiterliefen, kritisierte Hutter. „Viele Händler wissen nicht, wie sie allein ihre Fixkosten, vor allem Miete und Personalkosten, ohne Einnahmen in der nächsten Woche bezahlen sollen.“

Deshalb seien jetzt weitaus weitreichendere Wirtschaftshilfen nötig, als sie bisher verkündet worden seien. Zinsreduzierte Kredite, Steuerstundungen und andere Hilfen seien sehr gut und wichtig, sie ersetzten aber nicht den Schaden, hieß es vom HBW. Hutter forderte schnellstens ein Sofort-Hilfe-Programm, eine einmalige Finanzhilfe für die kleinen und mittleren Unternehmen. „Das ist kein normales Betriebsrisiko, das am Händler hängen bleiben darf, den diese Situation völlig unverschuldet trifft“, sagte er mit Blick auf die sich ausweitende Corona-Pandemie.

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Erstellt:
18. März 2020, 16:33 Uhr

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