Klimaprotest in München

Harald Lesch demonstriert mit Letzter Generation

An einer Demonstration der Letzten Generation in München hat auch der bekannte Astrophysiker Harald Lesch teilgenommen. In einem Video nimmt er Stellung – und sagt, dass es zu weit gehe, die Aktivisten wie Kriminelle zu behandeln.

Der Astrophysiker Harald Lesch hält die polizeilichen Maßnahmen gegen die Letzte Generation für überzogen.

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Der Astrophysiker Harald Lesch hält die polizeilichen Maßnahmen gegen die Letzte Generation für überzogen.

Von Thomas Faltin

Rund 600 Menschen haben sich am Donnerstagabend in München versammelt, um auf dem Marienplatz gegen die bundesweite Razzia zu demonstrieren, bei der am Mittwochmorgen Wohnungen und Geschäftsräume der Letzten Generation in sieben Bundesländern durchsucht sowie Konten beschlagnahmt und Vermögenswerte sichergestellt wurden. Einer der prominentesten Teilnehmer der Demonstration war der Astrophysiker Harald Lesch (62), der im ZDF Teile der beliebten Terra-X-Reihe moderiert.

„Ihr seid keine keine Mafia“, sagt Lesch

In einem bei Twitter veröffentlichten Video betonte Lesch auf Nachfrage eines Aktivisten zwar, dass er nicht jeder Aktion der Letzten Generation zustimme und manche auch den Tatbestand der Nötigung erfülle. „Aber das, was jetzt passiert ist, geht auf keinen Fall. Es kann nicht sein, dass man euch behandelt wie Kriminelle“, so Lesch. Er fuhr fort: „Ihr seid keine Mafia, ihr seid keine Kriminelle, ihr seid besorgt wie wir alle. Das kann man nicht bestrafen.“

Harald #Lesch ist einfach einer der stabilsten, klügsten, ehrlichsten und mutigsten Menschen, die es gibt❤️ pic.twitter.com/noGFhhJuK4 — Ingwar Perowanowitsch (@Perowinger94) May 26, 2023

Harald Lesch ist Professor für Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zudem hat er an der Hochschule für Philosophie München einen Lehrauftrag für Naturphilosophie inne.

Es gibt auch Kritik an Harald Leschs Position

In den Kommentaren zum Video finden sich allerdings auch viele skeptische bis negative Aussagen zum Statement Harald Leschs. Manche sehen es etwa als inneren Widerspruch an, dass Lesch zugleich die Nötigungen wie die Razzia verurteile – beides passe nicht zusammen, heißt es.

Insgesamt hatten am Mittwochmorgen rund 170 Polizeibeamte 15 Wohnungen und Geschäftsräume der Letzten Generation in sieben Bundesländern durchsucht. Das Bayerische Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft München hatten den Auftrag dazu erteilt. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

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Erstellt:
26. Mai 2023, 12:18 Uhr
Aktualisiert:
26. Mai 2023, 13:32 Uhr

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