Gefährlicher Krebs auf der Haut
Hautkrebs erkennen: Diese Warnzeichen sollten Sie kennen
Hautkrebs kann tödlich sein – doch wer die Warnzeichen früh erkennt, hat gute Chancen auf Heilung. Wie man schwarzen und weißen Hautkrebs unterscheidet, welche Risikofaktoren es gibt und worauf Sie bei der Vorsorge achten sollten.

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Menschen mit vielen Pigmentmalen sind besonders gefährdet.
Von Katrin Jokic
Zwei prominente Frauen machen ihre Erkrankung öffentlich: Patrice Aminati, Ehefrau von Moderator Daniel Aminati, hat Hautkrebs im Endstadium. Auch ARD-Moderatorin Susanne Klehn kämpfte im vergangenen Jahr nach 15 Jahren erneut gegen Hautkrebs. Die Schicksale rücken die Gefahr dieser Krebsart in den Fokus – und zeigen, wie wichtig Früherkennung ist.
Auch internationale Stars wie Hugh Jackman oder Diane Keaton warnen wegen ihrer eigenen Erkrankung regelmäßig vor den Gefahren von UV-Strahlen. Musiker Bob Marley verstarb 1981 an den Folgen eines Melanoms. Zeit, genau hinzuschauen: Wie erkennt man Hautkrebs?
Überblick: Welche Arten von Hautkrebs gibt es?
Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs. Mediziner unterscheiden verschiedene Formen:
- Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom): Besonders aggressiv, kann früh Metastasen bilden.
- Weißer Hautkrebs: Umfasst das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Diese Formen sind meist gut behandelbar.
- Weitere, seltenere Formen sind z. B. das Merkelzellkarzinom, das Dermatofibrosarcoma protuberans oder das Kaposi-Sarkom.
In Deutschland sind laut Deutscher Krebshilfe jährlich etwa 309.000 Menschen neu von Hautkrebs betroffen – rund 42.000 von ihnen an schwarzem Hautkrebs.
Schwarzen Hautkrebs erkennen: Achten Sie auf diese Warnzeichen
Das maligne Melanom, auch als schwarzer Hautkrebs bekannt, ist die gefährlichste Form von Hautkrebs. Es kann bereits in einem frühen Stadium Metastasen bilden und damit lebensbedrohlich werden – insbesondere, wenn es nicht rechtzeitig erkannt wird. Umso wichtiger ist es, genau hinzusehen.
Typische Stellen für schwarzen Hautkrebs sind der Rücken bei Männern sowie Arme und Beine bei Frauen. Grundsätzlich kann er jedoch an jeder Körperstelle auftreten – auch an schwer einsehbaren Bereichen wie:
- unter den Fuß- oder Fingernägeln
- auf der Kopfhaut
- im Genitalbereich
- an den Fußsohlen
Ein Melanom kann neu entstehen oder sich aus einem bestehenden Muttermal entwickeln.
- Ein Pigmentmal verändert sich in Farbe, Form oder Größe
- Es wird deutlich dunkler oder unregelmäßig in der Färbung
- Es beginnt zu jucken, zu brennen oder zu bluten
- Die Oberfläche verändert sich, wird rau oder schuppig
- Es fühlt sich anders an – etwa härter oder empfindlicher
Ein hilfreiches Instrument zur Einschätzung auffälliger Hautveränderungen ist die sogenannte ABCDE-Regel:
- A – Asymmetrie: Das Mal ist nicht gleichmäßig rund oder oval, sondern asymmetrisch geformt.
- B – Begrenzung: Der Rand ist unscharf, unregelmäßig gezackt oder ausgefranst.
- C – Colour (Farbe): Mehrere Farben innerhalb eines Mals – etwa verschiedene Brauntöne, Schwarz, Rot oder sogar Blau – sind verdächtig.
- D – Durchmesser: Ein Pigmentmal mit einem Durchmesser von mehr als 5 mm sollte beobachtet werden. Aber: Auch kleinere Male können gefährlich sein.
- E – Erhabenheit / Entwicklung: Das Mal ragt deutlich über das Hautniveau hinaus oder hat sich in letzter Zeit verändert – z. B. in Größe, Form oder Farbe.
Wichtig: Wenn auch nur eines dieser Kriterien zutrifft, sollte die Stelle ärztlich untersucht werden – am besten durch einen Hautarzt oder eine Hautärztin.
Weißer Hautkrebs: So erkennen Sie die häufigere Form
Weißer Hautkrebs – zu dem das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom gehören – tritt deutlich häufiger auf als schwarzer Hautkrebs. Die gute Nachricht: Wird er früh erkannt, ist er in den allermeisten Fällen heilbar, da er selten Metastasen bildet.
Im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs zeigt sich weißer Hautkrebs oft auf Hautarealen, die besonders häufig und langfristig der Sonne ausgesetzt sind – den sogenannten „Sonnenterrassen“ des Körpers:
- Stirn und Nase
- Ohren
- Lippen (v. a. die Unterlippe)
- Handrücken
- Dekolleté
- Kopfhaut (v.a. bei Glatze oder lichtem Haar)
- Neue Hautveränderungen, die über Wochen oder Monate bestehen bleiben
- Krustige, schuppige oder raue Stellen, die nicht abheilen
- Knoten oder kleine Wucherungen, oft hautfarben oder leicht rötlich
- Eine nicht heilende Wunde, die immer wieder aufgekratzt wird oder nässt
- Bei der Variante auf der Lippe: weißlich verfärbte, verhärtete Bereiche
Auch wenn weißer Hautkrebs weniger aggressiv ist als schwarzer, sollten Sie jede auffällige Hautveränderung ernst nehmen. Eine frühzeitige Diagnose erhöht die Heilungschancen erheblich. Ein Besuch beim Hautarzt ist in jedem Fall ratsam, sobald sich Hautveränderungen bemerkbar machen, die nicht innerhalb weniger Wochen von selbst abklingen.
Risikofaktoren: Wer besonders gefährdet ist
Hautkrebs entsteht überwiegend durch übermäßige UV-Strahlung. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
- Sonnenbrände, besonders in Kindheit und Jugend
- Häufige Besuche im Solarium
- Helle Haut, rötliche oder blonde Haare, Sommersprossen
- Mehr als 40–50 Pigmentmale
- Hautkrebs in der Familie
- Immunschwäche (z. B. nach Organtransplantationen)
- Bestimmte Medikamente oder Chemikalien wie Teer
Die WHO stuft UV-Strahlung – ob natürlich oder künstlich – in die höchste Kategorie krebserregender Faktoren ein. Ein Sonnenbrand ist deshalb nicht harmlos – die Haut „vergisst“ ihn nie.
Hautkrebs vorbeugen: So schützen Sie sich
Sie können Ihr Risiko für Hautkrebs deutlich senken:
Vorsorge: Früh erkannt, besser heilbar
Hautkrebs lässt sich in vielen Fällen durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen früh erkennen:
- Selbstuntersuchung: Kontrollieren Sie Ihre Haut regelmäßig von Kopf bis Fuß – auch an schwer einsehbaren Stellen wie dem Rücken oder zwischen den Zehen.
- Hautkrebsscreening: Ab 35 Jahren übernehmen gesetzliche Krankenkassen alle zwei Jahre die Kosten für eine Untersuchung durch Hautärzte.
- Bei Veränderungen sofort handeln: Lassen Sie auffällige Pigmentmale oder nicht heilende Stellen immer ärztlich abklären – lieber einmal zu viel als zu wenig.
Die jüngsten Krankheitsfälle prominenter Persönlichkeiten verdeutlichen, wie wichtig Aufklärung über Hautkrebs ist. Wer seine Haut regelmäßig beobachtet, sich vor übermäßiger UV-Strahlung schützt und Vorsorgeangebote wahrnimmt, hat gute Chancen, Hautkrebs frühzeitig zu erkennen – und zu überleben.