Nach russischen Drohnen über Polen

Heeresinspekteur: Drohnenabwehr unsere größte Schwäche

Die Luftraumverletzungen mit russischen Drohnen in Polen machen auch deutlich, wie schwer die unbemannten Systeme zu bekämpfen sind. Auch Deutschland ist schwach aufgestellt.

Generalleutnant Alfons Mais schlägt Alarm (Archivbild).

© dpa/Carsten Koall

Generalleutnant Alfons Mais schlägt Alarm (Archivbild).

Von red/dpa

Der scheidende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, rät zu größtmöglichen Anstrengungen beim weiteren Aufbau der Abwehr von Drohnen. Engpass sei dabei die Beschaffung neuer und auch schon bestellter Waffensysteme, sagte Mais in Berlin. 

„Eine unserer größten Schwächen momentan ist die nach wie vor nicht materialisierte Befähigung zur Abwehr von Drohnen, zur Abwehr aus dem bodennahen Luftraum“, sagte Mais, der auf eine Frage nach Schlüssen aus den Luftraumverletzungen in Polen reagierte.

Fähigkeit zur Drohnenabwehr reicht nicht aus

Er habe vor zwei Jahren entschieden, die aufgelöste Heeresflugabwehrtruppe wieder neu aufzustellen. Das Heer tue alles für eine sogenannte Fliegerabwehr aller Truppen, bei der auch Waffen genutzt werden, die eigentlich nicht für den Einsatz gegen Ziele in der Luft gedacht sind. Er nannte als Beispiel die 30-Millimeter-Kanone des Schützenpanzers Puma und Änderungen am Feuerleitrechner des Systems.

„Diese Notwendigkeit der Wiederherstellung einer durchgehenden Befähigung zur Abwehr von Bedrohungen aus dem Luftraum, die haben wir noch nicht“, sagte Mais. „Vor allen Dingen ganz unten ist sie eher schlechter ausgeprägt noch als ganz oben. Und das muss eben so schnell wie möglich hergestellt sein.“ Mais geht Anfang Oktober in den Ruhestand.

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Erstellt:
10. September 2025, 19:22 Uhr

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