Heidenheimer rechnen mit Überstunden
Nach dem deutlichen 3:0-Erfolg über Union Berlin hat der Club von der Ostalb den Relegationsplatz sicher.
Von dpa
Berlin - Die Malediven sind besonders beliebt bei den Fußballern. Aber auch auf den Kanaren oder in der Toskana lässt es sich Ende Mai schon gut aushalten. Während ein Großteil der Bundesliga-Profis nach dem letzten Spieltag sofort in den Flieger steigt, rechnet der 1. FC Heidenheim mit Überstunden. „Natürlich wäre es schöner, wenn wir nächste Woche Urlaub hätten. Aber der ist nicht geplant, der ist nicht gebucht“, berichtete Abwehrspieler Patrick Mainka.
Beim FCH stehen alle Zeichen auf Relegation. Mit dem 3:0 am Samstag beim 1. FC Union Berlin dank der Tore von Adrian Beck (2) und Jan Schöppner hat das abstiegsbedrohte Team Platz 16 sicher – der direkte Absturz in die zweite Liga ist vor dem Saisonfinale am kommenden Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen Werder Bremen abgewendet. Holstein Kiel und der VfL Bochum stehen nach dem 33. Spieltag als Direktabsteiger fest. „Wir haben uns unter der Saison das Ziel gesetzt, in die Relegation zu kommen, und das haben wir erreicht. Was sonst noch geht, ist Zukunftsmusik“, fasste Ersatztorwart Frank Feller die Lage zusammen. Nach dem 2:2 des direkten Konkurrenten FC St. Pauli am Sonntag bei Eintracht Frankfurt ist der direkte Klassenverbleib allerdings ohnehin nur noch theoretischer Natur.
FCH-Trainer Frank Schmidt klang beim Gedanken an einen möglichen Bundesliga-Abschied schon fast melancholisch. „Wir wollen nächstes Jahr wieder hier spielen. Aufgrund dieser Stadien und diesen Stimmungen. Jetzt müssen wir es durchziehen“, appellierte das Heidenheimer Urgestein an seine Schützlinge und stellte klar: „Zum Feiern haben wir noch lange nichts.“
Zumindest am Sonntag wollte sich Schmidt für ein paar Stunden aber mal nicht mit Abstiegskampf beschäftigen. „Morgen ist Muttertag. Pünktlich zur entscheidenden Saisonphase zeigt die Heidenheimer Leistungskurve wieder nach oben. Das 1:0 gegen den VfB Stuttgart vor drei Wochen wertet man beim FCH als Initialzündung für einen bislang erfolgreichen Endspurt. „Das sieht echt gut aus. Wir haben uns durch diesen Lucky Punch in Stuttgart in einen Lauf gespielt. Wir haben einen Riesenglauben an uns selbst. Ich bin frohen Mutes, dass das mit der Bundesliga klappt“, sagte Mainka siegessicher.
Rund um das Spiel zwischen Union und dem 1. FC Heidenheim sind indes zehn Polizeikräfte von Fangruppen verletzt worden. Mehrere Fans wurden festgenommen, wie die Berliner Polizei mitteilte. Die Polizei stellte demnach insgesamt 18 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Sachbeschädigung und Landfriedensbruch. Bei den Vorkommnissen standen Fans der Gäste im Vordergrund.