Hermann: Stickstoffdioxid-Werte in Stuttgart gehen zurück

dpa/lsw Stuttgart. Die Belastung mit dem Luftschadstoff Stickstoffdioxid in Stuttgart ist im ersten Quartal dieses Jahres deutlich gesunken. An der bekanntesten Messstelle Neckartor sei erstmals eine monatliche Belastung von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darunter ermittelt worden, teilte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart mit. Neben der Einführung von Tempo 40, Fahrverboten oder dem Ausbau des Nahverkehrs hätten auch das Wetter und die Corona-Pandemie einen deutlichen Einfluss auf das gute Ergebnis. Der Autoverkehr habe sich seit Beginn der Kontaktbeschränkungen an den Messstellen um gut ein Drittel reduziert.

Fast leer ist die Autobahn 81 bei Stuttgart Zuffenhausen. Foto: Andreas Rosar/dpa/Archivbild

Fast leer ist die Autobahn 81 bei Stuttgart Zuffenhausen. Foto: Andreas Rosar/dpa/Archivbild

Der Grenzwert für Stickstoffdioxid liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel. Dieser sei gleichfalls an einer weiteren Messstelle eingehalten und bei zwei weiteren Messpunkten überschritten worden. Hermann sagte, die Messwerte seien erfreulich. Aber am Ende zähle der Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm und nicht die besten Monate. Auf vier wichtigen Strecken in Stuttgart gibt es seit Anfang des Jahres schon für Euro-5-Diesel Fahrverbote. Zum 1. Juli müssen diese Fahrverbote eigentlich ausgeweitet werden - es sei denn, die Grenzwerte für den Schadstoff Stickstoffdioxid können in diesem Jahr eingehalten werden.

Weil noch völlig unklar ist, wie sich die Schadstoffbelastung weiter entwickelt, hat das Verkehrsministerium den Verwaltungsgerichtshof gebeten, die Entscheidung über die weiteren Fahrverbote aufschieben zu dürfen. An den wichtigen Stuttgarter Stellen bewegten sich aktuell alle Messwerte für Stickstoffdioxid Richtung Grenzwert, sagte Hermann. „Die Belastungen sind damit so niedrig, dass eine Verschärfung der Verkehrsverbote zum Schutz der menschlichen Gesundheit für den Moment nicht notwendig ist und auch nicht verhältnismäßig wäre.“

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Erstellt:
23. April 2020, 13:13 Uhr

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