Drei Arbeiter sterben in Horb

Hermann zeigt sich betroffen – „Einer der schwersten Arbeitsunfälle im Land“

Die Polizei spricht von einem tragischen Vorfall. Drei Arbeiter stehen in einer Arbeitsgondel, als diese abstürzt. Der Verkehrsminister äußert sich in einer Erklärung.

Verkehrsminister Hermann möchte zusammen mit der Regierungspräsidentin am Mittwoch an der Unglücksstelle der Opfer gedenken. (Archivfoto)

© Federico Gambarini/dpa/Federico Gambarini

Verkehrsminister Hermann möchte zusammen mit der Regierungspräsidentin am Mittwoch an der Unglücksstelle der Opfer gedenken. (Archivfoto)

Von red/dpa

Nach dem tödlichen Arbeitsunfall an der Hochbrücke in Horb am Neckar (Landkreis Freudenstadt), bei dem drei Bauarbeiter mit einer Arbeitsgondel aus großer Höhe abgestürzt und zu Tode gekommen sind, erklärt Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) im Namen der Landesregierung seine Betroffenheit.

„Es macht uns tief betroffen, dass heute drei Menschen bei einem furchtbaren Unfall ums Leben gekommen sind. Das ist einer der schwersten Arbeitsunfälle, den es je auf einer Straßenbaustelle im Land gegeben hat“, erklärten Hermann, Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Landrat Klaus Michael Rückert und Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger in einer gemeinsamen Erklärung.

Hermann will am Mittwoch an Unglücksstelle der Opfer gedenken

Die Tragik sei schwer zu fassen. „Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer. Wir danken den Rettungskräften für ihren Einsatz. Aufzuklären, wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist jetzt Aufgabe der Ermittlungskräfte.“

Rosenberger war direkt nach dem Unglück vor Ort. Der Verkehrsminister möchte zusammen mit der Regierungspräsidentin am Mittwoch an der Unglücksstelle der Opfer gedenken.

Erste Details zum tragischen Unfall

Die Polizei nannte nach dem tödlichen Arbeitsunfall am frühen Dienstagabend erste Details zum mutmaßlichen Hergang. Demnach war die Arbeitsgondel, in der sich die drei Arbeiter befanden, an einem Kran befestigt. Laut einem Polizeisprecher habe sich die Gondel vom Kran gelöst.

Wie dies genau passierte, werde jetzt untersucht. „Wir erheben alle subjektiven und objektiven Beweismittel, um zu klären, weshalb es zu diesem Unfall kam“, sagte Polizeisprecher Benjamin Koch.

Die drei Arbeiter waren nach Angaben der Feuerwehr beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits nicht mehr am Leben. „Es konnte nur noch der Tod festgestellt werden“, sagte der Sprecher der Feuerwehr in Horb am Neckar, Jan Straub. Die Brückenbaustelle sei zwischen 40 und 100 Meter hoch.

In Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft werde auch ein Gutachter herangezogen, so Polizeisprecher Benjamin Koch. In die Ermittlungen sei auch die Kriminalpolizei involviert. Die Staatsanwaltschaft in Rottweil habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. 

Notfallseelsorger vor Ort

Der Einsatz vor Ort ist laut der örtlichen Feuerwehr mittlerweile abgeschlossen. Auch der Rettungsdienst und ein Hubschrauber seien an der Unfallstelle gewesen. Man habe die auf der Baustelle anwesenden Personen versammelt und von der Unfallstelle fortgebracht.

Sie seien von der psychosozialen Notfallversorgung betreut worden. „Um die Mittagszeit werden schon einige mitbekommen habe, dass da was passiert ist“, sagte der Sprecher der Feuerwehr.

Brücke soll bis zu 90 Meter hoch werden

Die Hochbrücke, auf deren Baustelle die Bauarbeiter abstürzten, soll künftig den Verkehr auf der Bundesstraße 32 über das Neckartal führen. Bisher führt die Bundesstraße ins Tal hinunter und durch die Innenstadt von Horb.

Die Brücke soll nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe 2.100 Meter lang werden und bis zu 90 Meter hoch sein. Die Verkehrsfreigabe war demnach bis voraussichtlich 2028 geplant.

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Erstellt:
20. Mai 2025, 17:28 Uhr
Aktualisiert:
20. Mai 2025, 19:41 Uhr

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