Heutensbach in 17 Stationen erkunden

Die Dorfgemeinschaft des Ortsteils der Gemeinde Allmersbach im Tal plant einen informativen Erlebnispfad. Das Projekt wird von der Gemeinde mit 11500 Euro gefördert. Der Bauhof hilft bei der Montage der Stelen.

Nach derzeitiger Planung wird eine historische Darstellung Heutensbachs die Stelen des Erlebnispfads zieren.  Grafik: Dorfgemeinschaft Heutensbach

Nach derzeitiger Planung wird eine historische Darstellung Heutensbachs die Stelen des Erlebnispfads zieren. Grafik: Dorfgemeinschaft Heutensbach

Von Bernhard Romanowski

Allmersbach im Tal. Mit einem Erlebnispfad will die Dorfgemeinschaft Heutensbach ihren Heimatort, seine Historie und seine Sehenswürdigkeiten einem breiteren Publikum nahebringen. Mit der Idee dazu sind die Vereinsmitglieder schon im Januar an den damals noch amtierenden Bürgermeister Ralf Wörner herangetreten. In der Zwischenzeit haben sie den Gedanken weiterentwickelt und jüngst auch schon im Gemeinderat vorgestellt. Dort stieß das Konzept nicht nur bei Bürgermeisterin Patrizia Rall auf Begeisterung, sondern wurde auch von beiden Ratsfraktionen begrüßt. Das Gremium stimmte dafür, einen finanziellen Beitrag in Höhe von 11500 Euro aus der Gemeindekasse für das Projekt zur Verfügung zu stellen. Außerdem wird der gemeindliche Bauhof den Verein bei der Montage der Stelen für den Erlebnispfad unterstützen.

Über fruchtbare Kooperationen wurde auch schon nachgedacht

Einer der Grundgedanken hinter der Idee ist es, den Freizeitwert in dem schmucken Ortsteil der Gemeinde Allmersbach zu erhöhen. Auch das Wissen um die Geschichte der ehemals eigenständigen Gemeinde Heutensbach und seiner besonderen historischen Begebenheiten soll mit dem Pfad vermittelt werden, der durch den Ort und drumherum verläuft und verschiedene Stationen umfasst. Freilich soll auch das lokale Identitätsgefühl vermittelt und gefestigt werden. Auf jeden Fall schweben den Initiatoren generationenübergreifende Inhalte vor, damit auch tatsächlich Alt und Jung, wie es immer so schön heißt, auch gerne zusammen etwas von dem Angebot haben.

Die Themen werden also die Ortsgeschichte Heutensbachs umfassen und das Leben im 19. Jahrhundert wird als Schwerpunkt behandelt sowie in anschaulicher wie auch prägnanter Weise präsentiert. Der Frage, wie der Mensch seine Umgebung prägt, soll ebenfalls schwerpunktmäßig nachgegangen werden. Spiel und Spaß, um auch jüngere Besucher zu locken und zu unterhalten, dürfen laut Konzept auch nicht fehlen. Entsprechende Spielgeräte für die kleinen Gäste sind deshalb ebenfalls in der Diskussion. Markiert wird der Pfad von Stelen, die mit klar gegliederten Informationen versehen werden. Nach bisheriger Planung wird der obere Teil einer solchen Stele ein Bildlogo enthalten, das als eindeutiges Wiedererkennungsmerkmal taugt. Hier bietet sich die historische Darstellung der Ortsansicht an (siehe Foto). Darunter sind zwei Textfelder vorgesehen mit Informationen zur jeweiligen Station, an der die Stele steht. Die Felder werden aber auch Bilder und Grafiken enthalten, wenn sich das zur Illustration anbietet und entsprechendes Material vorhanden ist. Auch einen QR-Code sollen die Stelen bekommen, mit dem man weiterführende Informationen mittels Handy abrufen kann. Zudem ist geplant, den Namen des Sponsors der jeweiligen Stele zu nennen. Die digitale Einbindung des Projekts wäre damit auch gegeben.

17 Stationen sind derzeit vorgesehen. Zu Station Nummer eins zählen beispielsweise das alte Rathaus mit Glocke und Gefängnis und das Backhaus. An der sechsten Station erfährt man viel Wissenswertes über die Benzklinge, wo in früherer Zeit Kohle abgebaut wurde. Der ehemalige Hochbehälter mit dem Aussichtspunkt nahe den Waldquellen bildet Station Nummer zehn. Station zwölf ist die kleine Brücke über den Heutensbach, zu der es auch einiges zu wissen gibt.

Über fruchtbare Kooperationen im Zusammenhang mit dem Erlebnispfad haben sich die Mitglieder der Dorfgemeinschaft Heutensbach auch schon Gedanken gemacht. Hierzu kommen beispielsweise die Grundschule Im Wacholder und der Heimatverein Weissacher Tal infrage, mit denen man bestimmte Angebote oder Aktionen abstimmen kann. Auch der touristische Kontext mit dem Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald bietet sich hier an.

Die Inhalte der Stelen sollen möglichst noch in diesem Jahr erstellt werden

Für den Erlebnispfad hatte der Heutensbacher Verein bereits entsprechende Anträge an die Gemeindeverwaltung gestellt, die den Ratsmitgliedern dann in ihrer Sitzung vorlagen. Der Verein bittet die Gemeinde – neben den vom Rat bereits bewilligten 11500 Euro Projekthilfe – auch um Unterstützung bei der Suche und Bereitstellung geeigneter Flächen für die Stelen und etwaiger Spielgeräte und um die Hilfe der Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Allmersbach im Tal, denen die Vereinsmitglieder nach Möglichkeit gerne zur Hand gehen wollen. Auch bei den Stichwörtern Genehmigungsverfahren und Marketing setzen sie auf Mithilfe der Gemeindeverwaltung. Der Verein selbst wird sich um die Ausarbeitung und Redaktion der Inhalte auf den Stelen kümmern und die Pflege des Erlebnispfads übernehmen. Im Laufe der Zeit könne man auch weitere Stelen im Heutensbacher Gebiet folgen lassen, quasi als Update, wie es im Computerbereich heißt. Die Inhalte der Stelen sollen möglichst noch in diesem Jahr erstellt werden, wie zu hören war. Im nächsten Jahr könnten die Stelen dann aufgestellt werden. Abschluss und Einweihung des Projekts erfolgt laut aktuellem Zeitplan des Vereins dann im Jahr 2023.

Engagement in Heutensbach

Altersgemischt Die Gründung der Dorfgemeinschaft Heutensbach fand im Jahr 2018 statt. Der Verein hat über 60 Mitglieder im Alter von acht bis 88 Jahren.

Identitätsstiftend Zu den Vereinszwecken der Gruppierung bürgerschaftlichen Engagements gehört die Förderung des gesellschaftlichen Lebens und des Gemeinschaftsgefühls sowie die Pflege und Vermittlung des kulturhistorischen Erbes der Ortschaft und ihrer Umgebung.

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Erstellt:
13. Oktober 2021, 16:00 Uhr

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