Vorwurf des Völkermords

Hilfsorganisationen fordern Staaten zum Handeln gegen Gazakrieg auf

Eine UN-Kommission kommt zu dem Ergebnis, Israel begehe einen Völkermord im Gazastreifen. Vor diesem Hintergrund rufen Menschenrechtler Staaten zum Handeln gegen das Unrecht auf.

Rauch steigt vom Harmony Tower auf, direkt nachdem er von israelischen Streitkräften im westlichen Gazastadt bombardiert wurde (Archivfoto).

© IMAGO/Anadolu Agency/IMAGO/Saeed M. M. T. Jaras

Rauch steigt vom Harmony Tower auf, direkt nachdem er von israelischen Streitkräften im westlichen Gazastadt bombardiert wurde (Archivfoto).

Von red/KNA

Mehr als 20 Hilfsorganisationen rufen die Staatengemeinschaft zu mehr Einsatz für ein Ende des Gazakriegs auf. "Regierungen müssen handeln, um die Auslöschung des Lebens im Gazastreifen zu verhindern und die Gewalt und Besatzung zu beenden", heißt es in der am Mittwoch verbreiteten Erklärung. Zu den unterzeichnenden Hilfsorganisationen gehören Save the Children, Oxfam, Ärzte ohne Grenzen und Handicap International.

Am Dienstag hatte die unabhängige Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats einen Bericht veröffentlicht, der zu dem Ergebnis kommt, dass Israel im Gazastreifen einen Völkermord begeht. Vom 23. bis 29. September treffen in New York Staats- und Regierungschefs zur Generaldebatte der 80. UN-Generalversammlung zusammen. Mehrere Staaten, darunter Frankreich, Großbritannien und Kanada, haben angekündigt, dort einen Staat Palästina offiziell anzuerkennen.

"Völkerrecht nicht optional"

Wenn die UN-Mitgliedsstaaten das humanitäre Völkerrecht weiterhin nur als optional betrachteten, machten sie sich nicht nur mitschuldig, sondern schafften auch einen gefährlichen Präzedenzfall für die Zukunft, so die Menschenrechtler. "Wir versagen gegenüber der Bevölkerung von Gaza, wir versagen gegenüber den Geiseln und wir versagen unserem eigenen kollektiven moralischen Imperativ."

Staats- und Regierungschefs würden Fakten beiseiteschieben, statt zu handeln, kritisieren die Organisationen. "Und als direkte Folge davon werden immer mehr Menschen getötet."

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch fordert ebenfalls Maßnahmen, um "Israels zunehmende Gräueltaten im Gazastreifen und Westjordanland zu stoppen". Es brauche zudem wirksame Mittel, um die jahrzehntelange Straflosigkeit für die Verstöße der israelischen Behörden gegen das humanitäre Völkerrecht zu beenden.

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Erstellt:
17. September 2025, 07:44 Uhr

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