Historischer Wegweiser restauriert

Mit viel Handarbeit haben Arthur Hubich und Karlheinz Mauser dem Schild zu neuem Glanz verholfen.

Die 120 Jahre sieht man dem Wegweiser nach der Restauration nicht mehr an. Foto: U. Gruber

Die 120 Jahre sieht man dem Wegweiser nach der Restauration nicht mehr an. Foto: U. Gruber

Von Ute Gruber

Sulzbach an der Murr. Etwas unscheinbar hinter dem Schulbuswartehäuschen, im Schatten einer großen Linde steht seit Menschengedenken ein stählerner Wegweiser am Abzweig zum Sulzbacher Bergteilort Bushof. Die schnörkellose Schrift auf den drei rostigen Tafeln war verwittert und kaum mehr zu entziffern. Seit Kurzem erstrahlt das Kleindenkmal, das etwa 120 Jahre alt und damit vermutlich älter ist als die Linde daneben, wieder in neuen Farben. „Und das war an dieser Kreuzung sicherlich nicht der erste Wegweiser“, ist sich der geschichtskundige Arthur Hubich sicher. Denn dies sei eine der Routen, den die Salzhändler von Schwäbisch Hall Richtung Stuttgart genommen hätten. Zusammen mit Malermeister Karlheinz Mauser hat er den Wegweiser in über 19 Stunden Handarbeit im Auftrag der Gemeinde und des Vereins zum Erhalt des historischen Sulzbach (VdhS) originalgetreu restauriert.

Von den abgenommenen Metalltafeln wurde die Beschriftung abgepaust, dann wurden sie mit Glasperlen blank gestrahlt. Dabei kam zutage, dass es sich um handgeschmiedete Tafeln handelte, keine gewalzte Industrieware. Entsprechend ehrfurchtsvoll wurde die Schrift vom Farbexperten Mauser mit einer langlebigen, aber aufwendigen Lack-in-Lack-Technik wieder aufgebracht. Der Malermeister spricht von Maskenfolie, Plottern und Transferfolie und garantiert 100 Jahre Lebensdauer: „Klebebuchstaben wären natürlich viel einfacher gewesen.“ Das „Mordsgschäft“, das sich die beiden Pensionäre mit dem metallenen Kleinod gemacht haben, wird bei der feierlichen Einweihung am vergangenen Samstag von Bürgermeister Dieter Zahn gewürdigt. Der Gemeinde sei es ein Anliegen, historische Substanz zu erhalten. Knapp 15 interessierte Bewohner der umliegenden Weiler waren trotz frostiger Temperaturen bei der Einweihung dabei und wurden mit einem heißen Glühwein in der Hand ein bisschen für den abgesagten Nussknackermarkt an diesem Samstag entschädigt. Die beiden rührigen Rentner indes haben schon die nächsten Aufträge im Visier: „In Ittenberg steht auch noch so ein Wegweiser“, weiß Arthur Hubich, „und in Kleinhöchberg.“

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Erstellt:
29. November 2021, 15:30 Uhr

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