Hitzige Diskussion um kühles Thema

Gemeinderat Burgstetten diskutiert über Klimaanlage in den Rathäusern

Klimaanlagen in den Rathäusern Burgstall und Erbstetten – oder nicht? Am Ende gab es einen Kompromiss. Archivfoto: E. Layher

© Edgar Layher

Klimaanlagen in den Rathäusern Burgstall und Erbstetten – oder nicht? Am Ende gab es einen Kompromiss. Archivfoto: E. Layher

Von Andreas Ziegele

BURGSTETTEN. So hatte sich die Gemeindeverwaltung das unter Punkt drei der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung eingeplante Thema zur Beschlussfassung wohl nicht vorgestellt. „Erweiterung der Klimaanlage in den Rathäusern Burgstall und Erbstetten“ lautete der Agendapunkt, der zu hitzigen Diskussionen führte.

Die Verwaltung hatte dem Gremium vorgeschlagen, die Klimaanlage im Rathaus Burgstall zu erweitern. Bislang kommen nur Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz und Besprechungsteilnehmer im Sitzungssaal in den Genuss einer solchen Einrichtung. Begründet hatte die Gemeindechefin das Anliegen wegen der zunehmenden heißen Sommer in den letzten Jahren, bei denen in den Büros teilweise Temperaturen von bis zu 33 Grad Celsius gemessen wurden. „Ab 30 Grad muss der Arbeitgeber Maßnahmen treffen, um die Beanspruchung der Beschäftigten durch zu hohe Temperaturen zu reduzieren“, erläuterte Wiedersatz den Gemeinderäten. Das Vorhaben wurde von einem Planungsbüro mit rund 36000 Euro kalkuliert.

Zusätzlich, so der Vorschlag der Verwaltung, soll im Rathaus Erbstetten eine Klimaanlage installiert werden, da bei Trauungen wegen des lauten Verkehrs vor dem Gebäude die Fenster nicht geöffnet werden können. Kostenpunkt: 4000 Euro.

Was das Blut der Ratsmitglieder neben den Kosten am meisten in Wallung brachte, war, dass das Rathaus vor noch nicht allzu langer Zeit umgebaut wurde und man diese Maßnahme nicht damals schon durchgeführt hatte. Gemeinderat Gerhard Bollinger sagte dazu: „Nach fünf Jahren fangen wir jetzt wieder an, alles aufzureißen und zu bohren“ und ergänzte: „Für das Freibad schauen wir nach jeder Mark, die wir zusammenbekommen können und hier sollen wir einfach mal 40000 Euro abnicken.“ Damit hatte er den Großteil des Gremiums hinter sich und es wurde gefragt, ob es nicht eine günstigere Alternativlösung gibt.

Da traf es sich gut, dass ein Vertreter des Planungsbüros anwesend war, der fachlich fundiert erläuterte und erklärte, warum es keine anderen Lösungen für das Rathaus gibt, die sich wirtschaftlich rechnen würden und aufgrund diverser Rahmenbedingungen durchführbar wären. Die Meinung des Experten war es dann, die die Gemüter wieder abkühlte, wenn auch nicht alle restlos überzeugt waren. Am Ende stand ein Kompromiss, der mit drei Enthaltungen angenommen wurde: Die Mitarbeiter im Rathaus können zukünftig mit kühlem Kopf ihre Aufgaben erledigen und die Brautpaare, die sich im Rathaus Erbstetten das Jawort geben wollen, müssen entweder weiter schwitzen oder auf andere Lokalitäten ausweichen.

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Erstellt:
14. Mai 2019, 06:00 Uhr

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