Hochsommerliche Hitze stellt sich ein

dpa Offenbach. Der Hochsommer macht seinem Namen alle Ehre. Abkühlung ist zunächst nicht in Sicht. Und am Strand wird es eng.

Ein Mann kühlt sich an einem Brunnen ab. Foto: Marius Becker/dpa

Ein Mann kühlt sich an einem Brunnen ab. Foto: Marius Becker/dpa

Sonne satt und Temperaturen weit über der 30-Grad-Marke: Zum Wochenende dreht der Sommer in Deutschland richtig auf. An Stränden aller Orten wird ein Ansturm erwartet.

Auch Besucher von Freibädern werden wegen der geltenden Abstandsregeln um Geduld gebeten, die Kapazitäten sind begrenzt. Frankreich stöhnt ebenfalls unter der Hitze. Wegen hoher Ozonbelastung wurde der Autoverkehr in der Region der Millionenmetropole Paris eingeschränkt.

Auch wenn die Hitze für viele anstrengend ist, Rekorde erwartet der Deutsche Wetterdienst nicht. Im vergangenen Juli jagte ein Temperaturrekord den nächsten. Zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde am 25. Juli 2019 die 42-Grad-Marke geknackt. Dieses Juli-Wetter gehe „in die meteorologischen Geschichtsbücher“ ein, hieß es vor einem Jahr.

In den kommenden Tagen hält Hoch „Detlef“ die Temperaturen konstant hoch, aber Tief „Farideh“ bringt feuchte Luft. „Als Folge steigt die Schwüle spürbar an und die Hitze wirkt für zahlreiche Bürger noch unerträglicher“, sagte Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Freitag in Offenbach voraus.

„Den Lufttemperaturen von 30 bis 35 Grad im Norden und Südosten sowie 34 bis 38 Grad dazwischen stehen am morgigen Samstag gefühlte Temperaturen von 33 bis 39 Grad gegenüber“, rechnete der Meteorologe vor. Allenfalls an der Küste und den Alpen ist es kühler. Am Sonntag könnten die Lufttemperaturen etwas niedriger sein, aber die gefühlten Werte bleiben auf sehr hohem Niveau. Ähnlich sieht das Bild auch am Montag aus.

Langsam kommt ein weiterer Wetterparameter ins Spiel: Tag für Tag steigt das Gewitterrisiko. „Der Weg zu kurzen Schauern und einzelnen Hitzegewittern ist nicht mehr weit“, sagte Kirchhübel. Die Trendprognosen deuten allerdings an, dass die Hitzewelle bis zum kommenden Wochenende anhält. Erst ab dem nächsten Samstag könnte es kühler werden.

Schon am Freitag setzte ein Ansturm auf Badeorte unter anderem in Schleswig-Holstein ein. Die sogenannte Strandampel zeigte bereits am Vormittag an, dass im Ostseebad Scharbeutz die Strände teilweise voll sind. Für Strände in Niendorf und Timmendorfer Strand signalisierte die Ampel schon „Gelb“ - also nur noch wenige freie Plätze. Mit Hilfe einer Internetseite wollen die Orte an der Lübecker Bucht die Strandbesucher zu weniger frequentierten Bereichen umleiten, damit die wegen der Corona-Pandemie geltenden Abstandsregeln am Strand eingehalten werden können.

Geduld ist in den kommenden Tagen auch beim Besuch eines Freibades angesagt. „Das wird vor allem an den Wochenenden eine große Herausforderung, den Badespaß bei begrenztem Zugang zu ermöglichen“, sagte Marc Backhaus von den Leipziger Verkehrsbetrieben am Freitag. Durch die coronabedingten Abstands- und Hygieneregeln haben die meisten Freibäder eine begrenzte Kapazität. Es wird geraten, sich vorher auf der jeweiligen Internetseite zu informieren und am besten ein Online-Ticket zu kaufen.

Auch die Waldbrandgefahr steigt an. In Nordrhein-Westfalen gibt es am Wochenende erste Überwachungsflüge. Im Regierungsbezirk Düsseldorf sind zunächst Samstag und Sonntag je zwei Flüge geplant, wie die Bezirksregierung am Freitag mitteilte. Durchgeführt werden sie von der Polizeifliegerstaffel. An Bord sind jeweils geschulte Feuerwehrleute. Abgeflogen werden sollen vor allem die großen Waldgebiete am Niederrhein.

© dpa-infocom, dpa:200807-99-75469/4

Urlauber baden mit ihren Hunden in einer Bucht am Mittelrhein. Foto: Thomas Frey/dpa

Urlauber baden mit ihren Hunden in einer Bucht am Mittelrhein. Foto: Thomas Frey/dpa

Urlauber suchen an der Ostsee in Warnemünde nach Abkühlung, während die Scandlines-Fähre "Berlin" einläuft. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Urlauber suchen an der Ostsee in Warnemünde nach Abkühlung, während die Scandlines-Fähre "Berlin" einläuft. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

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Erstellt:
7. August 2020, 08:16 Uhr

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