Vater und Onkel sehen zu: Hoeneß mit Hoffenheim in München
dpa/lsw Zuzenhausen. Das Spiel beim FC Bayern ist für Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß ein ganz besonderes. Dass der Coach mit dem berühmten Nachnamen es gegen den Branchenprimus kann, hat er schon mal bewiesen.

Ein Fußball liegt vor der Partie im Netz. Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild
Ohne eine Frage nach Onkel Uli Hoeneß und Vater Dieter Hoeneß kam Sebastian Hoeneß natürlich nicht aus der Pressekonferenz vor dem Spiel beim FC Bayern - auch wenn der Trainer der TSG 1899 Hoffenheim sie nicht mehr hören kann. Immerhin nahm er es mit Humor. „Ich glaube nicht, dass es so sein wird, dass mein Vater für Bayern ist und mein Onkel für Hoffenheim“, meinte der 39-Jährige mit Blick auf die Sympathien beim langjährigen Bayern-Boss und früheren Bundesliga-Spieler und -Manager Uli. Beide werden am Samstag (15.30 Uhr/Sky) jedenfalls auf der Tribüne der Allianz Arena sitzen, wenn die Kraichgauer beim Meister antreten und auf einen Coup wie im September 2020 hoffen.
In der vergangenen Saison hatte das Team von Sebastian Hoeneß das Heimspiel gegen die Münchner mit 4:1 gewonnen und die Serie von 32 ungeschlagenen Spielen des damaligen Champions-League-Siegers beendet. In München allerdings setzte es ein 1:4. „Die Motivation wird hoch sein, das ist doch klar. Wir haben alle richtig Bock drauf, die Bayern zu ärgern, die Bayern vor große Herausforderungen zu stellen“, sagte der TSG-Coach.
„Wir rechnen uns da schon was aus. Dafür brauchen wir dann wirklich 90, 95 Minuten höchste Konzentration, volle Fokussierung, totale Überzeugung“, ergänzte der gebürtige Münchner. Hoffenheim holte aus den letzten zehn Liga-Partien gegen die Bayern starke 13 Punkte (vier Siege und ein Unentschieden).
Für den 39-jährigen Hoeneß ist es wieder eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte, wo er zwei Jahre für die U 19 und ein Jahr für den FC Bayern II in der 3. Liga verantwortlich war. Das direkte Duell zwischen den beiden jüngsten Trainern der Liga fällt allerdings aus, da der Bayern-Coach und frühere Hoffenheimer Julian Nagelsmann (34) an Corona erkrankt ist.
Ein Wiedersehen gibt es auch für Chris Richards: Der US-Nationalspieler ist zum zweiten Mal von den Bayern an die TSG ausgeliehen und darf auf einen Startelf-Einsatz hoffen. „Ich bin in einer WhatsApp-Gruppe mit Jamal Musiala, Alphonso Davies und Omar Richards. Da schreiben wir sehr viel miteinander“, sagte der 21-Jährige. „Allerdings versuchen wir, in der Gruppe kaum über Fußball zu sprechen. Das könnte in dieser Woche vielleicht etwas anders werden, da nun das Spiel ansteht.“
Richards' Nebenmann Kevin Vogt saß zuletzt beim 5:0 gegen den 1. FC Köln überraschend nur auf der Bank. Hoeneß ließ am Donnerstag offen, ob der Routinier wieder ins Team rückt. Fest steht, dass Pavel Kaderabek wegen einer Bänderverletzung im Sprunggelenk mindestens drei Wochen ausfällt. Der langzeitverletzte Kapitän Benjamin Hübner steht zwar wieder auf dem Platz, hat aber nach Angaben seines Trainers noch keine volle Einheit mit der Mannschaft bestritten. Weiter fehlen auch Ermin Bicakcic (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und Marco John (Schulterverletzung).
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