Alle Augen auf Hoeneß: Hoffenheim startet ins 13. BL-Jahr

dpa/lsw Zuzenhausen. In Köln startet Sebastian Hoeneß seinen Bundesliga-Job bei der TSG 1899 Hoffenheim - und dann kommt gleich der FC Bayern. Auch Lothar Matthäus ist gespannt auf den neuen Chefcoach. Sportchef Alexander Rosen hat großes Vertrauen in den Kader.

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Ins 13. Bundesliga-Jahr startet die TSG 1899 Hoffenheim mit Vorschusslorbeeren für den neuen Trainer Sebastian Hoeneß - und einigen Personalsorgen. Der 38-Jährige brauchte bei der Pressekonferenz am Donnerstag einen Zettel, um keinen verletzten oder angeschlagenen Spieler vor der Auftaktpartie am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim 1. FC Köln zu vergessen. Und dennoch: Die Kraichgauer gehen als Europa-League-Teilnehmer und damit erneuter Anwärter auf das internationale Geschäft in die Runde.

Das sieht auch Lothar Matthäus so. Der Weltmeister von 1990 sagte bei „Bild“ über den Neffen von Uli Hoeneß und Sohn von Dieter Hoeneß: „Ich kenne Sebastian, er ist sehr ehrgeizig. Das zeichnet die Familie Hoeneß ja unter anderem aus.“ Allerdings müsse Hoeneß den großen Sprung vom Chefcoach des Drittliga-Meisters FC Bayern München II ins Oberhaus erst mal meistern. „Das wird nicht einfach, zumal der Name Hoeneß Druck erzeugt“, sagte der deutsche Rekordnationalspieler.

„Ich freue mich einfach“, sagte Hoeneß vor seiner Premiere im Oberhaus. „Es bleibt aber wirklich keine Zeit, das in einen großen Zusammenhang mit meiner Person zu stellen.“ Nach dem Auftakt beim Team des früheren Hoffenheimer Trainers Markus Gisdol geht es im ersten Heimspiel am 27. September gleich gegen den FC Bayern München. 6030 Zuschauer sind dann in der Arena in Sinsheim zugelassen, wie die TSG am Donnerstag mitteilte. In Köln spielt die TSG vor 9200 Fans - allerdings ohne Anhänger aus Hoffenheim, da Auswärtsfans weiter nicht zugelassen sind.

Die Generalprobe für den Bundesliga-Start lief allerdings mehr als holprig für die Hoffenheimer. Im DFB-Pokal setzte sich die TSG erst im Elfmeterschießen beim Regionalligisten Chemnitzer FC durch. „Es ist ganz maßgeblich, dass wir dieses Mal einen besseren Start hinlegen“, forderte Hoeneß, der das Tempo in den Aktionen seines Teams vermisste - „und nach dem 1:1 haben wir die Struktur verloren“.

Weiter verzichten muss der TSG-Coach auf Kapitän und Abwehrchef Benjamin Hübner (Sprunggelenkverletzung). Zudem fallen der Langzeitverletzte Havard Nordtveit und Kostas Stafylidis aus, der an der Schulter operiert werden muss. Noch nicht im Training diese Woche waren die angeschlagenen Robert Skov und Stefan Posch. Bisher nur reduziert trainieren konnten Pavel Kaderabek, Christoph Baumgartner und Andrej Kramaric. „Ihn hat es ein bisschen im Leistenbereich gezwickt“, sagte Hoeneß über den für Hoffenheim so wichtigen kroatischen Vize-Weltmeister.

Nachdem die TSG in Sebastian Rudy nur einen Stammspieler verloren und Langzeitverletzte wie Ishak Belfodil oder Leihspieler wie Kevin Vogt zurückbekommen hat, spricht Sportchef Alexander Rosen von einer „sehr gesunden Stabilität im Kader“. Hoeneß muss also keinen Neuaufbau leisten wie im Jahr davor sein Vorgänger Alfred Schreuder. „Ich habe einfach großes Vertrauen in die sportlichen Qualitäten und in den Charakter unserer Jungs“, betonte Rosen zuletzt.

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Erstellt:
17. September 2020, 15:21 Uhr

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