Homeschooling-System läuft reibungslos
Eine Alternative des Landkreises zur Software Moodle ist verfügbar: das Videokonferenzsystem „Jitsi“ des Kreismedienzentrums.

Ralf Nentwich weist Schüler in die digitale Technik ein. Foto: F. Kleinbach
BACKNANG/WAIBLINGEN (pm). Insbesondere in Zeiten der Pandemie und des Fernlernens werden die Unterstützungsangebote des Rems-Murr-Kreises von den mehr als 180 Schulen stark nachgefragt. Neben der Sesam-Mediathek mit über 120000 Unterrichtsmaterialien und Medien zum Streaming und Download sind es vor allem das Videokonferenzsystem Jitsi und die Online-Fortbildungen zum Umgang mit dem Tablet und bei Fernunterricht, die gerade hoch im Kurs stehen.
Das Kreismedienzentrum im Landratsamt war federführend bei der Entwicklung und Umsetzung des „digitalen Klassenzimmers“, als die Medienzentren in Baden-Württemberg zu Beginn der Coronapandemie eine stabile und datenschutzkonforme Lösung für Videokonferenzen in ganz Baden-Württemberg entwickelten. Das System des Landratsamts nutzen bereits etwa 90 Schulen im Landkreis.
„Seit vielen Jahren erhöht der Landkreis seine Investitionen in die Digitalisierung – in diesen Zeiten zahlt sich das nun besonders aus“, sagt Ralf Nentwich, Leiter des Kreismedienzentrums Rems-Murr-Kreis. „Wir haben vor allem bei Jitsi immer genügend Puffer nach oben reserviert, sodass es auch in Spitzenlastzeiten keinen Engpass gibt.“ Der Start im neuen Jahr verlief vonseiten des Kreismedienzentrums daher reibungslos. „Da wir an dasselbe Rechenzentrum wie die Band Die Fantastischen Vier angeschlossen sind, hatten wir aber natürlich auch fantastische Voraussetzungen“, so Nentwich.
Für Schulen im Rems-Murr-Kreis stellt das Landratsamt das Videokonferenztool Jitsi-Meet zur Verfügung. Lehrkräfte können die vollständig verschlüsselte und datenschutzsichere Videokonferenzlösung kostenlos nutzen – für ihren Online-Unterricht oder für die Kommunikation untereinander. Dieses Angebot dient als sofort verfügbare Alternative zu dem Konferenzsystem Big-Blue-Button in Moodle. Es war eigentlich als Übergangslösung gedacht, hat sich nun aber im Kreis etabliert.
Das Kreismedienzentrum Rems-Murr-Kreis ist das kreisweite Kompetenzzentrum im Bereich der Medienbildung. Es unterstützt Lehrkräfte bei der Integration digitaler Medien in den Unterricht und leistet Hilfestellung beim aktiven Jugendmedienschutz, kreativer Medienarbeit, Filmbildung und hilft bei technischen Fragen des Medieneinsatzes an Schulen, in Kindergärten und in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit. Zudem ist das Medienzentrum offizieller Standort der Lehrerfortbildung Baden-Württemberg und bietet dazu derzeit Online-Fortbildungen und Workshops an.
Landesweite Strahlkraft erlangte das vor vier Jahren gestartete Angebot des Mobile Device Managements (MDM). Fast 10000 Tablets sind dadurch demnächst in den Schulen im Landkreis einsatzfähig. Damit nicht jede Schule die Kosten für die Einrichtung und den Betrieb eines eigenen MDM-Servers aufbringen muss, bietet das Kreismedienzentrum Rems-Murr-Kreis allen Schulen im Landkreis die Möglichkeit, ihre Geräte mithilfe des Kreismedienzentrum-Servers zu verwalten.
Die Schulen verwalten ihre Geräte selbst und können bei allen Fragen auf die Hilfe des Kreismedienzentrums zurückgreifen. Dieser kostenlose Service soll den Nutzern helfen, sich und ihre Ressourcen auf das zu konzentrieren, worum es eigentlich geht: Schüler und den Einsatz der Tablets im Unterricht.