Hund Watson hilft Zeugen vor Gericht

dpa/lsw Stuttgart. Ein Golden Retriever namens Watson ist der erste vierbeinige Begleiter für Zeugen bei Gerichtsverhandlungen in Baden-Württemberg. „Hunden gelingt häufig, was Menschen gerade bei traumatisierten Opfern manchmal nicht mehr schaffen: Vertrauen und Stabilität zu vermitteln“, sagte Justizminister Guido Wolf (CDU), der das Projekt von PräventSozial am Dienstag in Stuttgart vorstellte.

Guido Wolf (CDU), Justizminister von Baden-Württemberg, sitzt neben dem Therapiebegleithund Watson. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Guido Wolf (CDU), Justizminister von Baden-Württemberg, sitzt neben dem Therapiebegleithund Watson. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Hundeführerin des ausgebildeten Therapiebegleithunds, Sabine Kubinski, erzählte vom ersten Einsatz des dreijährigen Rüden am Amtsgericht Stuttgart: „Es war eine Zeugin mit geistiger Behinderung, Watson hat dann für sie die Situation aufgelockert“, sagte die Sozialarbeiterin. Er habe während der Vernehmung im Oktober die ganze Zeit neben der Betroffenen gelegen - wurde sie nervös, konnte sie den Hund streicheln. Seien Opfer vor Gericht beruhigter, könne das auch ihre Aussagen verbessern, sagte Kubinski.

Der Minister ist nach eigener Aussage überzeugt, dass Watson „der Justiz in Baden-Württemberg wichtige Dienste leisten kann und wird“. In dem Modellprojekt solle erprobt werden, ob Hunde geeignete Unterstützer vor Gericht seien. Laut Sozialarbeiterin Kubinski ist es nun wichtig, um Verständnis für das Projekt zu werben. Sie habe schon erlebt, dass ein Gericht sich für Watson als psychologische Stütze im Saal offen gezeigt habe - die Vorsitzende Richterin dann aber nicht.

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Erstellt:
3. Dezember 2019, 16:03 Uhr

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