Besonderes Kleindenkmal

Hundeliebe in Stein gemeißelt

Ein neuer Gedenkstein im Schönbuch würdigt die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Das Zitat stammt von Friedrich Hölderlin.

 

© privat

 

Von Evi Miller

Im Naturpark Schönbuch gibt es zahlreiche Kleindenkmäler wie Brunnen, Sühnezeichen und Gedenksteine. Seit 2007 dokumentiert der Förderverein des Naturparks diese historischen Zeugnisse in einer Datenbank, um sie dauerhaft zu erhalten. „Der Wald konserviert historische Spuren häufig besser als das Freiland“, sagt Götz Graf Bülow von Dennewitz, Forstbezirksleiter für den Schönbuch.

Kürzlich wurde ein neues Denkmal hinzugefügt: ein Gedenkstein, der die besondere Beziehung zwischen Mensch und Hund würdigt. Auf dem Stein ist ein Terrierkopf zu sehen, darunter ein Zitat von Friedrich Hölderlin: „Wir, so gut es gelang, haben das Unsre getan.“

Das vermutlich einzige Denkmal für Jagdhunde in Deutschland

Der Stifter, ein älterer Mann aus Stuttgart, der anonym bleiben möchte, hatte sich vor rund drei Jahren mit dieser Idee an den Forstbezirk gewandt. Ein solcher Gedenkstein würde fehlen und als Förster und Jäger und Führer von Jagdhunden müsse man dieser Idee doch aufgeschlossen sein, so der Tenor der Anfrage. Der Forstbezirksleiter gibt ihm da recht: Er kenne in ganz Deutschland eigentlich kein Denkmal, das die Beziehung zwischen Mensch und Hund würdigt.

„Nach einer gewissen Reifephase sind wir zu dem Schluss gekommen, dass diese Idee weiterverfolgt werden sollte“, erklärt von Bülow. Weil der Stifter ein großer Bewunderer Hölderlins ist, hat er ein Zitat aus dessen Elegie „Der Gang aufs Land. An Landauer“ ausgewählt. Passend auch, weil Hölderlin als der wohl größte Wanderer unter den deutschen Dichtern gilt. Die Kosten übernahm der Stifter.

Dass das Projekt realisiert wurde, freut auch Bernd Haug, den Vorsitzenden des Fördervereins Naturparks Schönbuch und Kirchentellinsfurter Bürgermeister: „Es führt die Tradition der Kleindenkmale fort.“ Seit Jahrhunderten haben Generationen solche Objekte im Naturpark Schönbuch errichtet – mal versteckt, mal am Wegesrand. „Sie sind Zeitzeugen und erzählen Geschichten, die mit dem Ort verbunden sind.“ Haug begrüßt auch, dass ein gesellschaftlich aktuelles Thema aufgegriffen wurde, nämlich die enge Beziehung zwischen Hund und Mensch.

Der Steinmetz Jonathan Grass aus Pfrondorf gestaltete den Stein. Die verwendete Platte aus Rhätsandstein mit fossilen Einschlüssen in Form von Seelilien wurde bei Bauarbeiten auf der Entringer Gemarkung entdeckt.

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Erstellt:
24. September 2025, 09:28 Uhr

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