IG Metall erwartet im Südwesten Anstieg der Kurzarbeit

dpa/lsw Stuttgart. Vier von zehn Betrieben im Südwesten befinden sich wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit - das hat eine aktuelle Befragung der IG Metall Baden-Württemberg unter rund 200 Betriebsräten ergeben. Rund 84 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die Kurzarbeit andauernd oder aber in nächster Zeit eingeführt werden wird. Das teilte die Gewerkschaft am Freitag in Stuttgart mit.

Das Logo der IG Metall hängt über einer Bühne . Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Das Logo der IG Metall hängt über einer Bühne . Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Die Zahlen der Beschäftigten in Kurzarbeit würden deshalb massiv ansteigen und voraussichtlich das Niveau der Krise in den Jahren 2008 und 2009 deutlich übertreffen, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. „Umso wichtiger ist jetzt, dass alle Beschäftigten von Zuzahlungen ihrer Arbeitgeber zum gesetzlichen Kurzarbeitergeld profitieren.“

Mit Ausnahme der Textil- und Bekleidungsindustrie und des Elektrohandwerks gelten beim Kurzarbeitsgeld in allen IG-Metall-Branchen im Südwesten tarifliche Zuzahlungsregeln. Damit kämen Beschäftigte, die gar nicht mehr arbeiten könnten, sich also quasi in „Kurzarbeit Null“ befänden, immer noch auf mindestens 80 Prozent ihres Nettoverdienstes, heißt es bei der IG Metall.

Laut Umfrage fürchten drei von zehn befragten Betrieben um das langfristige Überleben des Unternehmens, sollte sich die Pandemie nicht schnell eindämmen lassen. Rund 23 Prozent planen demnach den Abbau von Personal. Gleichzeitig gaben die Betriebsräte zu 60 Prozent an, dass die Unternehmen mit ihren Belegschaften hinsichtlich der Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen fair umgingen.

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Erstellt:
3. April 2020, 13:13 Uhr

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