Automobilbranche

IG Metall: Jobabbau bei drei Viertel der Zulieferer erwartet

Die Autozulieferer sind von der aktuellen Krise der Industrie besonders betroffen. Nur eines von vier Unternehmen bleibt laut einer Gewerkschaftsumfrage von Jobabbau verschont.

Bei drei Vierteln der Betriebe im Freistaat wird laut einer Umfrage der IG Metall unter Betriebsräten binnen eines Jahres die Zahl der Beschäftigten sinken. (Symbolbild)

© Daniel Karmann/dpa

Bei drei Vierteln der Betriebe im Freistaat wird laut einer Umfrage der IG Metall unter Betriebsräten binnen eines Jahres die Zahl der Beschäftigten sinken. (Symbolbild)

Von red/dpa/lby

Die bayerische Autozulieferindustrie droht weiter zu schrumpfen. Bei drei Vierteln der Betriebe im Freistaat wird laut einer Umfrage der IG Metall unter Betriebsräten binnen eines Jahres die Zahl der Beschäftigten sinken. „Die Abwanderung und der Stellenabbau in der Autozulieferindustrie drohen dramatische Ausmaße anzunehmen“, sagt Bezirksleiter Horst Ott und mahnt: „Politik und Unternehmen müssen schnellstens gegensteuern, bevor das Rückgrat unserer Industrie bricht.“

Besonders besorgt ist Ott darüber, dass knapp die Hälfte der Zulieferer auch Entwicklungsarbeit verlagern will. Dadurch verlagerten die Unternehmen die Zukunft, betont er. Mehr als die Hälfte der Betriebe will unter anderem Ingenieursstellen abbauen.

Hilfe erwartet er sich unter anderem von der Staatsregierung. Diese müsse mehr in Sachen Vernetzung und Förderung von Zukunftstechnologien tun. „Dabei muss der Freistaat all seine Förderungen verbindlich an die Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten vor Ort knüpfen“, betont Ott. „Sonst wird das Geld verbrannt.“ 

Bund und Land sollen beim Zugang zu Krediten helfen

Zudem sollten Bund und Land Zulieferern etwa durch KfW-Kredite zusätzliches Kapital für Investitionen und Innovationen ermöglichen. „Viele kleine und mittelgroße Unternehmen verlieren Handlungsfähigkeit, weil sie von den Banken nur noch überteuerte oder gar keine Kredite bekommen“, warnt er. Im Gegenzug müssten Unternehmen „sich jetzt zu den heimischen Standorten und Arbeitsplätzen bekennen und in sie investieren“.

Basis der Zahlen ist eine Umfrage der IG Metall unter Betriebsräten von 333 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Bayern. Darunter waren 51 Automobilzulieferer.

Die Auto- und speziell die Zulieferindustrie erleben derzeit eine schwere Krise. In den vergangenen zwölf Monaten wurde bundesweit bereits der Abbau Zehntausender Arbeitsplätze angekündigt.

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Erstellt:
24. Oktober 2025, 12:36 Uhr

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