Im Asylheim zieht wieder Alltag ein

Ausgangs- und Kontaktsperre für das Backnanger Flüchtlingsheim Hohenheimer Straße ist beendet.

Der Zaun steht noch, aber die Flüchtlinge können die Unterkunft in der Hohenheimer Straße in Backnang wieder frei und ungehindert betreten oder verlassen. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Der Zaun steht noch, aber die Flüchtlinge können die Unterkunft in der Hohenheimer Straße in Backnang wieder frei und ungehindert betreten oder verlassen. Foto: J. Fiedler

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Noch steht der Zaun um die Backnanger Flüchtlingsunterkunft Hohenheimer Straße, aber das auch nur deshalb, weil die zuständige Firma noch keine Zeit gefunden hat, ihn abzubauen. Nötig ist die Absperrung hingegen nicht mehr, denn die Ausgangs- und Kontaktsperre für die Bewohner des Heims konnte nach dem Coronaausbruch Mitte September laut Backnanger Stadtverwaltung am vergangenen Montag mit sofortiger Wirkung aufgehoben werden.

Die festgestellten Infizierten waren nach den positiven Tests der vergangenen Tage in eine andere städtische Unterkunft in der Fabrikstraße verlegt worden. Waren es zwischendurch sieben Flüchtlinge, die dort untergebracht waren, so sind es aktuell laut der städtischen Pressesprecherin Christine Wolff nur noch fünf Personen. Die Genesenen konnten aus der Quarantäne entlassen werden, weil deren Wartezeit abgelaufen war und sie keine Symptome gezeigt haben.

Wie berichtet waren im Gebäude des ehemaligen Landwirtschaftsamts 20 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Aktuell gibt es in der Hohenheimer Straße keine bekannten Coronainfektionen mehr.

Vor zwei Wochen war für alle rund 40 Bewohner im ehemaligen Landwirtschaftsamt Quarantäne angeordnet worden. Weil sich nicht alle daran hielten, wurde das Gebäude mit einem Bauzaun abgeriegelt und ein Sicherheitsdienst beauftragt, der die Zugänge bewacht. Auch in der Fabrikstraße sind nach Wolffs Angaben Wachleute vor Ort, um die Einhaltung der Quarantäne zu kontrollieren. Die Flüchtlinge, die nicht mehr in der Fabrikstraße bleiben müssen, sind wieder in die Hohenheimer Straße eingezogen.

Christine Wolff zeigt sich erleichtert, dass die Stadt „relativ glimpflich davongekommen ist“, und erklärt: „Wir haben aus dem Vorfall etwas gelernt.“ Zudem habe es sich gezeigt, „dass wir als Stadtverwaltung ganz gut mit dem Gesundheitsamt zusammengearbeitet haben“. Schließlich sei die Herausforderung – auch zu Pandemiezeiten – nichts Alltägliches gewesen. „Die Quarantänemaßnahmen können immer nur so gut greifen, wie die Betroffenen auch mitwirken.“ Insofern sei es erfreulich, dass einige Bewohner nun stärker darauf achten, die Hygieneregeln, wie etwa das Tragen der Maske, einzuhalten. Nachdem insbesondere zu Beginn manche Bewohner sehr unzufrieden waren, haben sich laut Wolff mittlerweile Bewohner auch „bei den Sozialarbeitern vor Ort für die gute Betreuung und Versorgung bedankt“.

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Erstellt:
30. September 2020, 06:00 Uhr

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