Im eigenen Stadion ist der VfB eine Macht

Die Stuttgarter können spielerisch zwar nicht glänzen, holen aber mit dem 3:2-Erfolg über das Kellerkind vom FC Augsburg den fünften Sieg im fünften Bundesliga-Heimspiel dieser Saison. Die Tore für die Hoeneß-Elf erzielen Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav per Doppelpack.

Von Heiko HInrichsen

Stuttgart - Es waren regulär noch zehn Minuten zu spielen, als der eingewechselte Chris Führich im Mittelfeld den Turbo anschmiss. Sein Dribbling endete bei Angelo Stiller, der am Sechzehner quer auf Deniz Undav legte. Dieser wiederum ließ aus halblinker Position seinen Paradeschuss folgen, zirkelte den Ball rechts oben zum 3:2-Siegtreffer ins Netz des Augsburger Tores.

Die Erfolgsserie des VfB hält damit an, denn die Stuttgarter haben mit dem Dreier gegen den FCA den fünften Sieg im fünften Bundesliga-Heimspiel eingetütet. Besser geht es vor eigenem Publikum nicht. Die VfB-Tore vor 58 500 Zuschauern schossen dabei Maximilian Mittelstädt (16., Foulelfmeter) sowie Undav (39., 80.) per Doppelpack, während für Augsburg Fabian Rieder (8.) und Han-Noah Massengo trafen (26.).

„Es war ein extrem wichtiger Sieg, aber kein einfaches Spiel. Augsburg hat uns alles abverlangt. Wir hatten nur englische Wochen, da ist klar, dass man da nicht die letzte Frische hat“, sagte der erfolgreiche Elfmeterschütze Mittelstädt, der mit seinen Teamkollegen weiter als Tabellen-Vierter im Konzert der Großen der Bundesliga mitmischt.

Vier Umstellungen hatte es im Vergleich zum 2:0 über Feyenoord Rotterdam in der Europa League gegeben: Dan-Axel Zagadou, Atakan Karazor, Badredine Bouanani und Jamie Leweling rückten für Jeff Chabot, Chema, Josha Vagnoman und Tiago Tomas in die Startelf.

Im schwäbischen Duell erwischte der VfB allerdings einen Kaltstart, denn er lag nach acht Minuten gleich mal mit 0:1 in Rückstand: Vorausgegangen war ein mangelhaftes Abwehrverhalten von Finn Jeltsch. Der Stuttgarter Innenverteidiger ließ sich bei einem hohen, aufspringenden Ball im Zweikampf von Anton Kade abkochen.

Zunächst hielt Keeper Alexander Nübel gegen Kade, war auch beim Nachschuss von Alexis Claude-Maurice mit einer Glanzparade zur Stelle. Doch im dritten Versuch traf dann ein alter Bekannter: Fabian Rieder, in der Vorsaison noch beim Pokalsieger als Leihgabe von Stade Rennes aktiv, netzte aus acht Metern freistehend rechts unten zur Führung für die Elf von Trainer Sandro Wagner ein. Der VfB benötigte allerdings nicht lange für seine Antwort: Sie kam von Maximilian Mittelstädt in Form eines verwandelten Foulelfmeters links neben den Pfosten. Augsburgs Keven Schlotterbeck hatte sich zuvor mit VfB-Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou im eigenen Strafraum beharkt; Schiedsrichter Harm Osmers entschied nach Ansicht der Videobilder auf „Halten“ – und somit auf Strafstoß.

Dann der zweite Nackenschlag für die Hoeneß-Elf, die hinten einfach nicht die gewohnte Stabilität in ihr Spiel bekam: Diesmal leistete Alexander Nübel dem Kellerkind aus der Fuggerstadt Hilfestellung, spielte von hinten flach raus auf Atakan Karazor. Dem wurde aber umgehend von Hintermann Han-Noah Massengo mit einem harten, aber regelgerechten Tackling der Ball abgenommen, ehe er flach zur erneuten Gäste-Führung einschoss (26.). Das Fazit der Szene: Dieses 1:2 hatte sich der fahrlässig agierende VfB selbst eingeschenkt (26.).

Doch wieder holten die Cannstatter zum Gegenschlag aus, als Deniz Undav den Ball nach Flanke von Bilal El Khannouss gekonnt trotz Doppelbewachung zum 2:2 einköpfte (39.). Die Stuttgarter hatten somit vor der Pause zwar erneut ihre Offensivpower unter Beweis gestellt, leisteten sich hinten aber zwei individuelle Fehler zu viel.

Gleich nach dem Seitenwechsel setzte der sonst eher unauffällige Badredine Bouanani einen strammen Freistoß knapp über die Latte (47.). Doch der VfB tat sich weiter schwer, die Partie in den Griff zu bekommen. Von flüssigen Kombinationen war nicht viel zu sehen. Angelo Stiller mühte sich, eine klare Linie ins Spiel der Hausherren zu bringen, aber zu vieles blieb Stückwerk. Auch weil einige Leistungsträger, etwa Bilal El Khannouss, diesmal unter Form blieben.

Dann kam Deniz Undav und sorgte mit seinem 3:2-Siegtreffer für kollektiven Jubel beim VfB-Anhang. Nach diversen englischen Wochen ist nun erstmal Länderspielpause, ehe es am 22. November mit der Partie in Dortmund weitergeht. „Wir hatten jetzt einen großen Block mit vielen Spielen“, bilanzierte Undav: „Ich glaube, die Woche spielfrei tut gut.“

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Erstellt:
9. November 2025, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
9. November 2025, 23:59 Uhr

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