US-Wirtschaft wächst langsam wieder

dpa Washington. Weniger Arbeitslose, mehr Aufträge und ein etwas stärkeres Wachstum - in der größten Volkswirtschaft nehmen die Signale für einen Aufschwung zu. Für den wachsenden Optimismus gibt es Gründe.

Auf dem Arbeitsmarkt in den USA geht es langsam wieder aufwärts. Foto: Tony Dejak/AP/dpa/Symbolbild

Auf dem Arbeitsmarkt in den USA geht es langsam wieder aufwärts. Foto: Tony Dejak/AP/dpa/Symbolbild

In den USA mehren sich Anzeichen für ein kräftiges Anziehen der Wirtschaft. Zu Beginn des Jahres ist der Auftragseingang für langlebige Güter unerwartet stark gestiegen. Auch auf dem Arbeitsmarkt deutet sich eine Entspannung an.

Wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte, sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 20. Februar um 111.000 auf 730.000 Hilfsanträge gefallen. Analysten wurden vom Ausmaß des Rückgangs überrascht. Sie waren zwar von weniger Erstanträgen ausgegangen, hatten aber immer noch 825.000 Meldungen erwartet.

Eine überraschend positive Entwicklung zeigte sich auch beim Auftragseingang. Im Januar haben die US-Unternehmen deutlich mehr Order für langlebige Güter erhalten. Hier meldete das US-Handelsministerium einen Anstieg zum Vormonat um 3,4 Prozent, und damit deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Unter langlebigen Gebrauchsgütern versteht man industriell hergestellte Güter wie zum Beispiel Maschinen.

Der Januar-Anstieg beim Auftragseingang war bereits der neunte in Folge. Damit konnte der Corona-Einbruch vom vergangenen Frühjahr nach Einschätzung des Experten Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen „längst wettgemacht werden“.

In den USA sorgen derzeit zwei Entwicklungen für einen wachsenden Optimismus in der Wirtschaft: Die Fortschritte bei den Corona-Impfungen und die Aussicht auf ein neues gewaltigen Konjunkturprogramm, mit dem die US-Regierung die Wirtschaft im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise stützen will. Außerdem hatte der Präsident der US-Notenbank, Jerome Powell, im Lauf der Woche deutlich gemacht, dass es bis auf weiteres keine Abstriche bei der extrem lockeren Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur geben wird.

Darüber hinaus war die US-Wirtschaft in den Herbstmonaten stärker gewachsen als bisher bekannt. Im vierten Quartal lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten Volkswirtschaft der Welt laut Regierungsangaben vom Donnerstag annualisiert 4,1 Prozent höher als im Vorquartal. Die Regierung hat damit eine erste Schätzung der Wirtschaftsleistung leicht nach oben revidiert.

In den USA werden die Wachstumsraten des BIP immer annualisiert angegeben, das heißt, die Daten eines Quartals werden hypothetisch auf das ganze Jahr hochgerechnet. Diese Betrachtungsweise ist bei großen Ausschlägen allerdings missverständlich. In Europa wird auf diese Annualisierung verzichtet, weshalb die Quartalsdaten aus den beiden großen Wirtschaftsräumen nicht unmittelbar miteinander vergleichbar sind.

© dpa-infocom, dpa:210225-99-594268/3

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Erstellt:
25. Februar 2021, 19:02 Uhr

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