Industrieverband: Maßnahmen unvermeidlich, aber schmerzhaft

dpa/lsw Stuttgart. Baden-Württembergs Industrie hält die neuen Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für unvermeidlich, aber schmerzhaft. „Die Entwicklung des Infektionsgeschehens hat der Bundesregierung und den Ländern keine andere Wahl gelassen, als noch einmal mit Wucht einzugreifen“, sagte Wolfgang Wolf, Mitglied des Vorstands im Landesverband der Industrie, am Donnerstag. Dass versucht werde, die Wirtschaft am Laufen zu halten, während das Infektionsgeschehen aufgehalten werden soll, sei zu begrüßen. „Denn je länger die Pandemie andauert, desto höher fallen auch die wirtschaftlichen Schäden aus“, sagte Wolf.

Ihr Verständnis für die Sorgen und Nöte der Unternehmen müsse die Politik jetzt in zielgerichtete Hilfen umsetzen. Zudem sei wichtig, dass es gelingt, die Akzeptanz für die Maßnahmen in der Bevölkerung hoch zu halten. „Zu dieser Akzeptanz trüge sicherlich auch eine deutlichere Einbindung der Parlamente bei“, sagte Wolf.

Der Arbeitgeberverband Baden-Württemberg kritisierte in diesem Zusammenhang „Stimmen aus der Politik, die die beschlossenen Maßnahmen nun in Bausch und Bogen in Frage stellen“. Sie unterminierten die dringend erforderliche Akzeptanz, sagte Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick.

„Im Grundsatz halten wir die angekündigten Maßnahmen für erforderlich und geeignet, um den weiteren Anstieg der Neuinfektionen zu bremsen und diese sogar wieder zu senken“, betonte er. Es sei auch nachvollziehbar, dass ein Flickenteppich von Maßnahmen nicht funktionieren könne. „Allerdings wären in manchen Bereichen doch etwas zielgenauere und differenziertere Maßnahmen denkbar“, sagte er. Unabdingbar sei zudem, dass die in Aussicht gestellten Hilfen nun rasch und unbürokratisch umgesetzt würden.

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Erstellt:
29. Oktober 2020, 17:00 Uhr

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