Ärger um Nacktfoto

Influencerin Kim Hoss startet Petition für mehr Datenschutz in Drogerien

Die Stuttgarterin Kim Hoss hat ihre Ankündigung in die Tat umgesetzt und eine Petition gestartet. Das Ziel: „Echte Sicherheit für unsere Fotos in Drogeriemärkten“.

Ein Fotodesk in einer deutschen Drogerie. Hier sieht Kim Hoss großen Nachholbedarf, was Datenschutz und Sicherheit angehen (Symbolbild)

© imago/Norbert Schmidt

Ein Fotodesk in einer deutschen Drogerie. Hier sieht Kim Hoss großen Nachholbedarf, was Datenschutz und Sicherheit angehen (Symbolbild)

Von Michael Bosch

Wie angekündigt, hat die Influencerin Kim Hoss eine Petition für mehr Datenschutz bei Fotoaufträgen in Drogeriemärkten gestartet. Sie richtet sich nicht an ein Unternehmen, sondern an Louisa Specht-Riemenschneider, die Bundesdatenschutzbeauftragte.

Hoss treibt das Thema aufgrund von eigener Betroffenheit voran. Im August hatte sie zwei Analogfotofilme bei dm entwickeln lassen und den Selbstbedienungsservice der Kette genutzt. Zuhause habe sie festgestellt, dass zwei Fotos – darunter auch ein Nacktfoto – fehlten. „Auf den Negativen und in der digitalen Übersicht waren sie noch vorhanden. Jemand muss sie also bewusst entnommen haben“, schreibt Hoss.

Der Vorfall hatte sich einer dm-Filiale ereignet, ist in der Petition ist indes allgemein von „Drogeriemärkten“ die Rede. Einen ähnlichen Service bieten beispielsweise auch Müller- und Rossmann-Märke an. In der Petition fordert Hoss drei Maßnahmen:

  • Verpflichtende Datenschutz- und Sicherheitsstandards für Fotoaufträge in ganz Deutschland.
  • Einführung⁠ ⁠manipulationssicherer Verpackungssysteme – keine frei zugängliche Selbstbedienungstheke mehr in den Drogerien.
  • Klare Haftungsregeln, wenn private oder sensible Fotos verloren gehen oder gestohlen werden.

dm verweist auf Alternativen zum SB-Foto-Service

Hoss sieht sich vor allem durch Erfahrungsberichte aus ihrer eigenen Community bestätigt. Auf Instagram erreicht sie 94.000 Follower. Über Personen, die anderer Meinung sind, und sich bei ihr melden, mockiert sie sich öffentlich. „Natürlich ist jeder Einzelfall für die Betroffenen immer ärgerlich“, sagt dm-Sprecher Jan-Henrik Mende. Die Drogeriekette hält dagegen, dass der prozentuale Anteil der verloren gegangenen Fotos verschwindend gering sei. Zudem appelliert das Unternehmen auch an die Eigenverantwortung der Kundinnen und Kunden: Es gebe Alternativen zum SB-Service, mit denen sichergestellt werden könne, dass die Fotos auf keinen Fall in andere Hände geraten.

Das Unternehmen hat offenbar in einigen Märkten Fototaschen mit zusätzlichen Klebern versehen. Für Hoss ist das eine „PR-Maßnahme“; zwar sei ein Sticker „ein Anfang, aber keine Hürde für Täter“. Am Donnerstagmorgen hatten mehr als 3300 Unterstützer die Petition unterschrieben.

Laut dm sei nicht bewiesen, dass die Aufnahmen tatsächlich gestohlen wurden. Auch von einer Anzeige, von der Hoss mehrfach auf ihren Social-Media-Kanälen berichtete, habe das Unternehmen bislang nichts mitbekommen.

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Erstellt:
16. Oktober 2025, 11:30 Uhr

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