Inklusiver Geocaching-Trail eröffnet

Auf dem Waldparkplatz bei Maubach in Richtung Erbstetten beginnt der neue, mehrsprachige Geocaching-Trail „Geolusion“. Er richtet sich an Menschen mit und ohne Behinderung sowie mit und ohne Migrationserfahrung und soll vor allem Spaß machen.

Haben viel Spaß bei der Eröffnung des neuen Trails (von links nach rechts): SPD-Landtagsabgeordneter und „Geolusion“-Schirmherr Gernot Gruber, Felix Walter und Samara Wildermuth (beide Vorstandsmitglieder bei Via Backnang), Lea Hörmann und Fatma Dede (beide Praktikantinnen beim Verein Kubus) sowie Thomas Wildermuth (Vorsitzender von Via Backnang). Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Haben viel Spaß bei der Eröffnung des neuen Trails (von links nach rechts): SPD-Landtagsabgeordneter und „Geolusion“-Schirmherr Gernot Gruber, Felix Walter und Samara Wildermuth (beide Vorstandsmitglieder bei Via Backnang), Lea Hörmann und Fatma Dede (beide Praktikantinnen beim Verein Kubus) sowie Thomas Wildermuth (Vorsitzender von Via Backnang). Foto: T. Sellmaier

Von Wolfgang Gleich

Backnang. Eine neue Bedeutung entdeckte Landtagsabgeordneter Gernot Gruber in dem bekannten Abreißkalenderspruch „Der Weg ist das Ziel“, als er am Sonntag auf dem Waldparkplatz bei Maubach in Richtung Erbstetten einen Geocaching-Trail einweihte. Letztendlich, so Gruber, hätten alle Wege den Zweck, Menschen zusammenzuführen. Dafür wünsche er diesem Weg Erfolg und viel Zuspruch. Den Machern gratuliere er für ihre Idee und ihre gelungene Arbeit. Für ihn, betonte Gruber, handle es sich um weit mehr als „nur“ einen Pflichttermin, stelle Inklusion doch eine Herzensangelegenheit dar, der er sich schon seit Jahren verschrieben habe.

Das Besondere an diesem Trail besteht darin, dass es sich bei ihm um eine gemeinsame Unternehmung der Vereine Via Backnang, Kubus und „Lockstoff! Theater im öffentlichen Raum“ handelt. Der Verein Via Backnang, berichtete der Vorsitzende Thomas Wildermuth, sei von den beiden anderen Vereinen angesprochen und eingeladen worden, sich an deren Projekt „Gemeinsam. Begegnung gestalten“ zu beteiligen. Dessen Zielsetzung, „beziehungsstiftende und kreative Begegnungsmöglichkeiten zwischen bleibeberechtigten Drittstaatenangehörigen und Menschen aus der Aufnahmegesellschaft an meist ländlichen Orten in der Region Stuttgart“ zu schaffen, war mit den Aktivitäten des Vereins Via Backnang, der sich der Inklusion von Menschen mit Behinderung verpflichtet hat, unschwer in Einklang zu bringen.

Schließlich, ergänzte Jochen Schneider, der Projektleiter von Kubus, gehe es letztendlich stets darum, Angehörige von Minderheiten mit dem Vereins- und Gesellschaftsleben der Mehrheitsgesellschaft in Kontakt zu bringen und ihnen den Weg in diese hinein zu öffnen.

Die Idee, einen inklusiven Geocaching-Pfad einzurichten, stammte von Samara Wildermuth, Vorstandsmitglied bei Via Backnang und begeisterte Geocacherin. Gemeinsam mit Co-Vorstandsmitglied Felix Walter und den beiden ehrenamtlichen Kubus-Praktikantinnen Fatma Dede und Lea Hörmann wurde so das Projekt „Geolusion“ – Geocaching und Inklusion – aus der Taufe gehoben und zwischen Mai und August gemeinsam verwirklicht. Die finalen Arbeiten, das Verpacken der Gegenstände in die Dosen und Behälter, das Verstecken und Einloggen in die App, fanden Ende Juli statt.

Die einzelnen Aufgaben für diese GPS-Schnitzeljagd werden auf Schwäbisch, Hochdeutsch, in Leichter Sprache, Arabisch, Türkisch und Dari gestellt. Bei Bedarf, so Thomas Wildermuth, könnten auch noch weitere Sprachen hinzugefügt werden. Durch dieses Spiel hoffe man, Neuankömmlinge zu ermuntern, in die Natur hinauszugehen, sich mit ihr vertraut zu machen und sie für sich als Teil der eigenen Umgebung zu erschließen. Und was sei da wohl besser geeignet als eine attraktive Kombination von Spaß, Spiel und Spannung?

Als besonderes Event für die Eröffnung des Pfades gelang es Via Backnang, die Künstlerin Nadine Kraft mit ins Boot zu holen. Die Malerin, Mitglied der Facebook-Gruppe „RemsMurrSteine“, schuf 15 sogenannte Wandersteine zu dem Thema „Wie macht man Inklusion?“. Während der langen Wochen des Lockdowns, erzählte Kraft, habe sie sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie das Gemeinschaftsleben gestaltet werden könne, um allen die Teilhabe daran zu ermöglichen. Die Steine stellten in ihrer Gesamtheit ein Kunstwerk dar, das es in dieser Form allerdings nie wieder geben wird. Wurden doch die Teilnehmer an der Einweihung des Geocaching-Trails eingeladen, jeweils einen Stein mitzunehmen und auszulegen, um so die Idee der Integration in den gesamten Landkreis hinauszutragen.

„Durch das Spiel hoffen wir, Neuankömmlinge
zu ermuntern, in die Natur hinauszugehen.“ Thomas Wildermuth,
Vorsitzender von Via Backnang, bei der Einweihung des Geocaching-Trails Mehr Informationen und einen Vorschaufilm zu dem neuen Geocaching-Trail findet man im Internet unter https://www.viabacknang.de/geolusion.

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Erstellt:
17. August 2021, 06:00 Uhr

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