Innenstadt verwandelt sich in Skatepark
Die Skate Week, Deutschlands größtes Skateboarding-Festival, hat bei ihrem zweiten Besuch in Stuttgart wieder etliche Skater in die Landeshauptstadt gelockt – auch aus dem Ausland.

© Ferdinando Iannone
Fünf Tage lang eroberten Skater die Stadt – auch vor dem Stuttgarter Rathaus zeigten sie ihre Tricks.
Von Florian Dürr
Stuttgart - Dominik ist extra aus der Schweiz zur Skate Week (SKTWK) nach Stuttgart angereist: Deutschlands größtes Skateboarding-Festival wollte sich auch der junge Mann aus Zürich nicht entgehen lassen. „In dem Ausmaß gibt es das nur einmal im Jahr“, sagte er am Samstagabend an der Freitreppe am Kleinen Schlossplatz. Fünf Tage lang – vom 10. bis 14. September – haben Skater die Stadt erobert und auf dem Marktplatz, vor der Liederhalle oder quer durch den Kessel ihre Tricks gezeigt.
Vorne auf der Leinwand wurden die spektakulärsten Sprünge über Geländer, an Treppen entlang oder über künstlich errichtete Hindernisse gezeigt – auch aus den vergangenen Tagen. „Stuttgart, we did it again! Wir hatten eine geile Zeit“, rief Moderator Fabian Lang in sein Mikrofon. Der Skater aus München sagte später unserer Zeitung: „Die Architektur, die Infrastruktur und die Akzeptanz in der Stadt bieten ideale Bedingungen für Skater.“
Hier hat auch für Phil Anderson alles angefangen: Als „Stuttgarter Local“ wurde er von Fabian Lang am Samstagabend anmoderiert. „Thank you Stuttgart, thank you Skateboarding!“, rief Anderson ins Mikro. „Stuttgart ist wie ein großer Skatepark, eine ganz besondere Skate-Stadt“, sagte er später unserer Zeitung. Ursprünglich kommt Anderson aus Böblingen, aber seit rund 25 Jahren gehört er zur Stuttgarter Skate-Szene. „Hier am Schlossplatz hat meine Geschichte angefangen“, sagt er. Die Treppen und Rampen rund um den zentralen Platz lassen das Skater-Herz höher schlagen. „Es ist ein Sport, den man überall und quasi ohne Öffnungszeiten ausüben kann. Und man lässt seiner Kreativität freien Lauf“, sagte Anderson.
Am Sonntag kamen die Skater zum Ende der Skate Week noch einmal zusammen: Beim U-16-Contest im „Stuttpark Bad Cannstatt“ maßen sich die ganz jungen Skater. Auch einen Skateboard-Flohmarkt gab es.
„Gerade in dicht bebauten Innenstädten, in denen Kinder und Jugendliche oftmals zu wenig Bewegungsraum finden, ist Skateboarding ein Impulsgeber für neue Perspektiven auf urbanen Flächen“, heißt es in einer Mitteilung von der Stadt Stuttgart, dessen Amt für Sport und Bewegung die Skate Week unterstützte. Auch die Baden-Württemberg-Stiftung fördert die mehrtägige Veranstaltung. „Skateboarding ist ein generationsübergreifender Sport“, sagt Phil Anderson. „Das repräsentiert auch die Skate Week.“