Internetangriffe: Energieversorger und LKA proben Ernstfall

dpa/lsw Stuttgart. Wie können Energieversorger mit einem Angriff aus dem Internet umgehen - zu dieser Frage hat das Landeskriminalamt (LKA) am Mittwoch eine Übung gestartet. Etwa 30 Teilnehmer kamen zu dem ganztägigen Planspiel in Stuttgart, darunter Mitarbeiter von Stadtwerken und ein Oberbürgermeister. Die Teilnehmer wurden zu Mitarbeitern eines fiktiven Versorgungsunternehmens, das auf Bedrohungen reagieren muss: gesperrte Computer, eine erpresserische E-Mail und drohende Stromausfälle. „Die Situation eskaliert immer ein bisschen weiter“, erklärte Jürgen Fauth vom LKA.

Ein Passwort wird auf einem Laptop über die Tastatur eingegeben. Foto: Oliver Berg/Archivbild

Ein Passwort wird auf einem Laptop über die Tastatur eingegeben. Foto: Oliver Berg/Archivbild

Im schlimmsten Fall könnten Angriffe aus dem Internet zu flächendeckenden Stromausfällen führen. Soweit sei es in Deutschland noch nicht gekommen, im Gegensatz zur Ukraine. „In Deutschland sind wir nicht in der Situation, dass wir da konkret Angst vor haben müssten“, so Fauth. Dennoch sei es gut, vorbereitet zu sein. Angriffe aus dem Internet auf Firmen im Südwesten nehmen laut LKA zu. Einen massiven Zuwachs hätte es im vergangenen Jahr bei Angriffen mit sogenannter Ransomware gegeben - dabei verschlüsseln Hacker mithilfe der Schadprogramme zum Beispiel Daten und geben den Zugang nur gegen Lösegeld wieder frei. Genaue Zahlen nannte die Behörde nicht.

Das Drehbuch zu dem Planspiel hatte das LKA zusammen mit einem Unternehmen entwickelt, das ein Gas-Transportnetz in Baden-Württemberg betreibt. So solle das Szenario möglichst realistisch sein, sagte Fauth. Außerdem habe man auf reale Fälle zurückgegriffen. Die Übung am Mittwoch ist die zweite dieser Art, die das LKA organisiert hat. Man wolle solche Übungen in Zukunft vermehrt durchführen, sagt Fauth. Die dritte sei schon in Planung.

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Erstellt:
14. August 2019, 14:24 Uhr

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