Ohne Ausweis ins Flugzeug
Italien ändert Boarding-Regeln
Wer die Kontrollen am Flughafen passiert, kann am Gate den Ausweis nun vielfach wieder in der Tasche lassen: Italien lockert die Ausweispflicht bei Schengen-Flügen. Aber nicht für alle.

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Italien ändert die Boarding-Regeln.
Von red/dpa
An italienischen Flughäfen genügt künftig bei Inlandsflügen und Reisen in die meisten Länder des Schengen-Raums die Bordkarte – der Ausweis muss am Gate nicht mehr vorgezeigt werden. Das neue Verfahren wurde von der italienischen Zivilluftfahrtbehörde (Enac) eingeführt und vom Innenministerium genehmigt. Für Flüge nach Deutschland gilt es allerdings nicht: Begründet wird dies von der Behörde damit, dass es sich dabei um Routen handele, die als „sensibel für irreguläre Migration“ gelten.
Die Maßnahme soll nach Behördenangaben die Abläufe beschleunigen, ohne dass Kompromisse bei der Sicherheit gemacht werden müssen. Es sei an der Zeit, Flugreisen genauso zu behandeln wie Bahnreisen, sagte Enac-Chef Pierluigi Di Palma der Tageszeitung „Corriere della Sera“. Wer den Sicherheitsbereich eines Flughafens betrete, habe schon Kontrollstellen mit Metalldetektoren oder Schleusen passiert. Zum Schengen-Raum, in dem Grenzkontrollen weitgehend abgeschafft sind, gehören aktuell 29 Länder.
Ausweise lieber nicht vergessen
Ebenso wie für Flüge nach Deutschland werden die Ausweiskontrollen auch auf den Routen nach Frankreich, Schweden und in die Niederlande fortgesetzt, wie eine Sprecherin der Behörde am Freitag ergänzend erläuterte. Auf bundesdeutschen Flughäfen gibt es keine generelle Ausweispflicht beim Boarding von Schengen-Flügen. Fluggesellschaften können jedoch selbst eine Ausweiskontrolle machen.
Trotz der Lockerung mahnt Di Palma zur Vorsicht: Reisepässe oder Personalausweise sollten nicht zu Hause bleiben, denn wer bei einer Kontrolle kein Dokument dabei hat, dürfe nicht an Bord. Für Flüge außerhalb des Schengen-Raums, etwa nach Großbritannien, bleiben die Ausweiskontrollen auch am Gate bestehen.