Trump: Strafzölle

Italien und USA befinden sich im Pasta-Krieg

Italiens Pasta-Herstellern droht eine ökonomische Katastrophe – wegen der Trump’schen Zölle.

Pasta gehört zu den wichtigsten italienischen Exporten in die USA.

© dpa/Gregor Tholl

Pasta gehört zu den wichtigsten italienischen Exporten in die USA.

Von Gerhard Bläske

Italiens Pasta-Herstellern droht eine ökonomische Katastrophe. Denn die US-Regierung droht insgesamt 13 Unternehmen von Januar an mit einem Strafzoll von 91,74 Prozent. Mit den zusätzlichen 15 Prozent allgemeinen Strafzoll müssten die meisten Unternehmen dann insgesamt 107 Prozent zahlen.

„Das ist der Todesstoß für das Made in Italy“, heißt es beim Landwirtschaftsverband Coldiretti. Die betroffenen Unternehmen, darunter Barilla, La Molisana, Rummo und La Garofalo, haben Widerspruch gegen die Entscheidung der US-Behörden eingelegt. Für Unternehmen, die wie Barilla in den USA produzieren, sind niedrigere Zölle vorgesehen.

Die US-Behörden begründen die Strafzölle mit Dumping-Vergehen von zwei Unternehmen – La Molisana und Garofalo, deren Höhe in beiden Fällen mit 91,74 Prozent angegeben wird. Laut Garofalo-CEO Massimo Menna exportiert das Unternehmen Pasta im Wert von 16 bis 17 Millionen Euro in die USA. Garofalo und La Molisana sind die beiden größten Pasta-Exporteure in die USA. Insgesamt wurden 2024 Pasta-Produkte im Umfang von 684 Millionen Dollar in die USA ausgeführt. Die Gesamtausfuhr landwirtschaftlicher Produkte aus Italien in die Vereinigten Staaten betrug 2024 fast 8 Milliarden Euro.

Rom fürchtet katastrophale Konsequenzen für die betroffenen Unternehmen. Die Regierung, die sich gern ihrer besonders guten Beziehungen zu US-Präsident Donald Trump rühmt, hofft auf eine Kompromisslösung. Agrarminister Francesco Lollobrigida spricht von einer „hyperprotektionistischen Maßnahme“, für die es keine Rechtfertigung gebe. Er will sich mit der US-Regierung nicht nur um Erleichterungen für die Pasta-Hersteller, sondern auch für die Produzenten von Olivenöl, Weinen und Käse bemühen, die ebenfalls unter hohen Zöllen leiden. Auch die italienische Filmindustrie ist alarmiert. Ihr drohen Strafzölle von 100 Prozent in den USA.

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Erstellt:
10. Oktober 2025, 14:18 Uhr

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