Italiens Polizei lässt Wett-Mafia auffliegen

dpa/lsw Catania/Schwaigern. Die italienische Polizei ist bei einem Großeinsatz gegen eine Mafia-Bande vorgegangen, die Verbindungen nach Deutschland, Polen und Malta hatte. Gegen 23 Verdächtige seien Festnahmen oder andere juristische Maßnahmen veranlasst worden, teilte die Finanzpolizei in der sizilianischen Stadt Catania am Mittwoch mit. Ermittelt wird gegen mehr als 300 Menschen. Es geht um Vorwürfe des illegalen Glückspiels über das Internet sowie um Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Betrug.

Bei den Ermittlungen der Staatsanwälte aus Catania wurden international Gelder und Immobilien im Wert von rund 80 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Gebäude und Grundstücke lagen etwa in der Region Emilia-Romagna und in Apulien. Hinzu kam ein Gastgewerbe-Betrieb in Schwaigern (Kreis Heilbronn), wie die Polizei berichtete.

Die Verdächtigen sollen zum Netzwerk des Santapaola-Ercolano-Clans der sizilianischen Cosa Nostra gehören. Sie sollen neben der illegalen Online-Plattform für Sportwetten auch ein Netz für den internationalen Geld-Transfer betrieben haben. Dabei hätten der Inselstaat Malta und Polen eine wichtige Rolle gespielt, erläuterten die Behörden. Es habe zwölf Haftbefehle gegeben, und zwei Menschen seien in Hausarrest gekommen. Andere dürfen nicht mehr geschäftlich tätig sein.

© dpa-infocom, dpa:210303-99-670566/2

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Erstellt:
3. März 2021, 13:45 Uhr

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