Izchak Herzog ist neuer Staatspräsident Israels

dpa Jerusalem. Israel hat einen neuen Präsidenten: Der 60-jährige Izchak Herzog wurde mit großer Mehrheit ins Amt gewählt und verspricht „Präsident aller Israelis“ zu sein.

Izchak Herzog (l) gibt Knesset-Präsident Jariv Levin vor einer Sondersitzung die Hand. Israels Parlament hat den früheren Oppositionsführer zum Staatspräsidenten gewählt. Foto: Ronen Zvulun/Pool Reuters/AP/dpa

Izchak Herzog (l) gibt Knesset-Präsident Jariv Levin vor einer Sondersitzung die Hand. Israels Parlament hat den früheren Oppositionsführer zum Staatspräsidenten gewählt. Foto: Ronen Zvulun/Pool Reuters/AP/dpa

Inmitten einer politischen Umbruchsituation hat Israels Parlament den früheren Oppositionsführer Izchak Herzog zum Staatspräsidenten gewählt. Der 60-Jährige gewann am Mittwoch mit 87 zu 26 Stimmen gegen die 67 Jahre alte Lehrerin und Aktivistin Miriam Peretz.

Herzog kündigte an, „Präsident aller Israelis“ zu sein und sich für eine Einheit in dem gespaltenen Land einzusetzen. „Jetzt ist die Zeit, Brücken zu bauen.“ Er werde weltweit gegen Antisemitismus und Israel-Hass kämpfen.

Bundesaußenminister Heiko Maas gratulierte Herzog und dankte ihm auf Twitter für seinen Einsatz für die deutsch-israelischen Beziehungen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gratulierte Herzog ebenfalls via Twitter zu der Wahl. Er wünschte ihm im Namen aller Israelis viel Erfolg. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilte am Mittwoch mit, er freue sich darauf, gemeinsam mit Herzog zur Freundschaft zwischen Israel und Deutschland beizutragen.

Herzog übernimmt am 9. Juli das Amt des bisherigen Präsidenten Reuven Rivlin. Die Wahl geschah kurz vor einer erwarteten Ablösung des langjährigen rechtskonservativen Regierungschefs Netanjahu.

Herzog führte seit 2013 die Arbeitspartei. Sein Vater Chaim Herzog war bereits Israels Staatspräsident. 2018 wurde er Vorsitzender der Hilfsorganisation Jewish Agency, die unter anderem für die Einwanderung nach Israel zuständig ist.

Der Präsident hat in Israel eine vor allem repräsentative Funktion. Die wichtigsten Aufgaben sind die Begnadigung von Häftlingen und die Erteilung eines Auftrags zur Regierungsbildung. Er wird alle sieben Jahre in einer geheimen Abstimmung vom Parlament bestimmt.

© dpa-infocom, dpa:210601-99-822655/10

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. In Israel zeichnet sich eine Koalition zur Ablösung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten ab. Foto: Yonatan Sindel/Pool Flash 90/AP/dpa

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. In Israel zeichnet sich eine Koalition zur Ablösung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten ab. Foto: Yonatan Sindel/Pool Flash 90/AP/dpa

Das Mitte-Bündnis Blau-Weiß von Benny Gantz soll sich mit Jair Lapids Zukunftspartei einig sein. Foto: Sebastian Scheiner/AP/dpa

Das Mitte-Bündnis Blau-Weiß von Benny Gantz soll sich mit Jair Lapids Zukunftspartei einig sein. Foto: Sebastian Scheiner/AP/dpa

Naftali Bennett ist Vorsitzender der ultrarechten Jamina-Partei. Foto: Yonatan Sindel/Pool Flash 90/AP/dpa

Naftali Bennett ist Vorsitzender der ultrarechten Jamina-Partei. Foto: Yonatan Sindel/Pool Flash 90/AP/dpa

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Erstellt:
2. Juni 2021, 12:57 Uhr

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