Jugendfarm sucht Hilfe für den augenkranken Wallach

Der Wallach Wabik hat sich verletzt und wurde vom Tierarzt behandelt, doch die Jugendfarm Freiberg/Rot muss die Kosten tragen. Jetzt braucht sie Spenden.

Das augenkranke Pferd Wabik beim erholt sich auf der Stuttgarter Jugendfarm Freiberg/Rot.

© Jugendfarm Freiberg/Rot

Das augenkranke Pferd Wabik beim erholt sich auf der Stuttgarter Jugendfarm Freiberg/Rot.

Von Iris Frey

Stuttgart - Der elfjährige Wallach Wabik, der seit sieben Jahren auf der Jugendfarm in Freiberg lebt, hat sich vor kurzem am Auge verletzt. Wie und wo, ist unklar. Dafür aber sind die Folgen für die Farm hart, denn das Therapiepferd wird gebraucht. Die Jugendfarm in Mühlhausen kämpft darum, dass es bald wieder gesund wird. „Am 10. Juli ist Wabik aus dem Stall gekommen und hatte ein dickes Auge“, beschreibt Judith Obergfell, pädagogische Mitarbeiterin der Stuttgarter Jugendfarm, das Malheur. „Uns war gleich klar, dass diesmal eine Augensalbe nicht ausreichen würde.“

Es wurde ein Riss in der Hornhaut festgestellt

So kam Wabik in die Tierklinik nach Kirchheim/Teck. Dort kam bei der Untersuchung heraus, dass er einen Riss in der Hornhaut im rechten Auge hat. Eine zweiwöchige Pflege in der Klinik folgte: Anfangs bekam er stündlich eine Salbe. Auch Antibiotika erhielt er gegen die Infektion. „Wir hatten Glück, weil wir so früh gekommen sind. Deshalb sind wir um eine Operation herumgekommen“, sagt Obergfell. Doch als Anzahlung musste die Jugendfarm in der Klinik schon mal 3400 Euro bezahlen. Keine Kleinigkeit für die Einrichtung in Stuttgart.

Nach zwei Wochen durfte Wabik zurück zur Jugendfarm, er muss jetzt aber auf einem besonderen Untergrund stehen, trägt eine Schutzbrille und muss regelmäßig gesalbt werden. Die Behandlung ist noch nicht zu Ende und verursacht weitere Kosten. Deshalb hat die Jugendfarm eine Spendenaktion gestartet. „Es sind schon 2900 Euro Spenden zusammengekommen, aber seit ein paar Tagen stagniert es“, sagt Obergfell. Doch das Team gibt nicht auf.

Die Brille muss Wabik weiterhin zum Schutz tragen. Das Auge sehe schon deutlich besser aus. Die Sehkraft des Tieres konnte erhalten werden. Wie gut, das wird sich in Zukunft zeigen. Wabik soll weiter für den offenen Jugendfarmbetrieb eingesetzt werden. Dort hilft er auch bedürftigen Kindern, die mit dem Therapiepferd auch ohne finanzielle Beteiligung umgehen können.

Die Kinder, die zur Jugendfarm Freiberg kommen, stammen oft aus Familien, die nicht in die Ferien gehen können. „Wir befinden uns ja unweit der Fürsorgeunterkünfte“, sagt die Betreuerin. Für die Kinder sei die Farm oft eine zweite Heimat. In den Ferien gibt es in der Einrichtung Betreuung, aber auch offene Angebote. Täglich seien bis zu 60 Kinder da. Der kranke Wabik ist eines von zwei Therapiepferden, außerdem leben noch fünf Ponys und zwei Esel auf der Jugendfarm. Als geduldiges Kinderpony ist Wabik beliebt und wird wegen seines ruhigen und freundliches Gemüts oft eingesetzt, berichtet die Betreuerin. Er sei gut ausgebildet und die Kinder freuten sich, dass er wieder da sei.

Spendenaktion ins Leben gerufen

Die Kinder lernen jetzt, Rücksicht auf das kranke Tier zu nehmen. „Sie müssen jetzt vorsichtig mit ihm umgehen, die Brille muss er noch Tag und Nacht tragen“, sagt Obergfell. Sie dürfen den Wallach nicht am Gesicht anfassen und nur leise mit ihm sprechen. Erste Spaziergänge hat er wieder mitmachen dürfen. Nun hoffen alle, dass das augenkranke Pferd bald wieder gesund ist. Und natürlich, dass die medizinischen Kosten wieder reinkommen, damit sie kein zu großes finanzielles Loch ins Budget der Stuttgarter Jugendfarm reißen, die im diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert.

Wer spenden möchte, erhält Informationen dazu unter www.jugendfarmfreiberg.de und GoFundMe unter „Hilfe für Jugendfarmpony - Wabik kämpft um sein Augenlicht!“.

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Erstellt:
10. August 2025, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
10. August 2025, 23:56 Uhr

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